Liedermacher Hans Söllner in Nachbarort von G7-Gipfel unerwünscht

Der für seine gesellschaftskritischen Texte und provokativen Auftritte bekannte Liedermacher Hans Söllner ist im Nachbarort des G7-Gipfels unerwünscht.

Ein am 12. Oktober von dem 59-Jährigen ins Auge gefasster Auftritt in Wallgau kommt nicht zustande, wie Bürgermeister Hansjörg Zahler (CSU) am Donnerstag Berichte im "Münchner Merkur" und in der Zeitung "tz" bestätigte. Es habe allerdings gar keine feste Zusage für das Konzert im gemeindeeigenen Haus des Gastes gegeben, erläuterte der Rathauschef.

Nach der Werbung weiterlesen

Wallgau ist die Nachbargemeinde von Krün im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen, wo Anfang Juni auf Schloss Elmau der G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs unter anderem aus den USA und Deutschland stattfand. Vor dem Rathaus in Krün nahm US-Präsident Barack Obama sein legendäres Weißwurstfrühstück zu sich.

Als Grund für die Absage nannte Zahler beleidigende Äußerungen Söllners über die Bevölkerung in der Region: "Wir lassen uns nicht als Nazis und Deppen beschimpfen." Das Geschäftsmodell Söllners bestehe darin, gnadenlos zu provozieren und damit bei seinen Konzerten auch noch Geld zu verdienen. "Das brauchen wir nicht", so der Bürgermeister.

Der Liedermacher, der für die Legalisierung von Marihuana eintritt, hatte im Zusammenhang mit der Obama-Visite in Krün von einem "Eingeborenen-Spektakel" gesprochen. Die Dorfbewohner hätten sich als Deppen vorführen lassen. Söllner nannte auf seiner Homepage genau diese Äußerungen als Grund für die Absage aus dem Wallgauer Rathaus.

dpa