Nachvollziehbare Argumente
Die Argumente der Leupser sind so stark wie nachvollziehbar: Sie sehen eine Wasserversorgung, die sie selber vor über 60 Jahren aufgebaut haben. Sie sehen, dass in die Wasserversorgung seit Jahrzehnten effektiv kein Geld investiert worden ist. Sie fürchten, dass sie zum Bauernopfer in einem über Jahre schwelenden Streit werden. Und sie sehen, dass es in der direkten Nachbarschaft durchaus Orte mit eigener Wasserversorgung – wie Trockau – unter dem Dach der Juragruppe gibt, in die richtig Geld investiert wird. Wenn Juragruppen-Chef Hümmer sagt, er müsse jährlich 30 000 Euro in die Wartung der Leupser Wasserversorgung stecken, muss die Frage erlaubt sein, warum die Anlage nicht längst generalsaniert ist. Vielleicht hinkt der Vergleich, aber: Ein Auto, das in die Jahre gekommen ist, wartet man auch nur bis zu einem gewissen Punkt. Weil es irgendwann unrentabel ist. Man wechselt aber nicht die Marke, wenn man das Auto ersetzt. Gerade, wenn man sich damit identifiziert, wenn man gut damit fährt: wie die Leupser mit ihrem Wasser, das für sie ein Stück Heimat ist. Wenn die Juragruppe tatsächlich so viel Geld in die Wartung der Leupser Wasserversorgung gepumpt hat, hätte sie auch locker die von Hümmer errechneten 500 000 Euro in die Generalsanierung stecken können. Was für zukunftsorientiertes Handeln sprechen würde.