Letztes Heimspiel Abschluss einer glanzvollen Saison

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Viel einstecken musste Fabio Nicola (schwarzes Trikot) als Kreisspieler, der auch noch als Abwehrchef stark belastet war. Er gehörte zu den Befürwortern eines frühen Saisonabschlusses. Foto: Peter Kolb

Zwei Punkte fehlen Haspo Bayreuth noch, um die letzten Zweifel am Klassenerhalt in der 3. Liga auszuräumen. Die sollen am Samstag im letzten Heimspiel der Saison geholt werden.

 
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Handball - Nachdem die Mannschaft von Haspo Bayreuth beschlossen hat, nicht mehr in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga und zur Qualifikation für den DHB-Pokal weiterzuspielen, steht nun bereits das letzte Heimspiel der glanzvollen ersten vollständigen Saison in der 3. Liga auf dem Programm. Am Samstag um 19.30 Uhr im Schulzentrum Ost gegen den TV Kirchzell soll der imponierende dritte Tabellenplatz in der Staffel E gefestigt werden, der nach den letzten Ergebnissen der Konkurrenz nun sogar aus eigener Kraft in der Abschlussbilanz erreichbar ist. Bei diesem Ziel dürfen die Bayreuther allerdings nicht vergessen, dass auch der direkte Klassenerhalt noch immer nicht vollkommen sicher ist. Vier Mannschaften haben lediglich zwei Minuspunkte mehr als Haspo.

Mit dem Gegner hat Haspo zudem noch eine Rechnung offen. Das Hinspiel beim heimstarken Tabellenachten, der die meisten seiner 20 Punkte zuhause gesammelt hat, ging nämlich nach 16:13-Halbzeitführung noch mit 28:31 verloren. Trotzdem hat der TV Kirchzell schon keine Chance mehr, an den Bayreuthern vorbei zu ziehen, aber er kämpft in seinem bereits letzten Spiel der Hauptrunde noch um die rechnerische Möglichkeit, den Klassenerhalt noch ohne Umweg durch die Abstiegsrunde direkt über den sechsten Platz zu erreichen. Dafür müssen die Gäste unbedingt gewinnen und auch noch auf Schützenhilfe anderer Teams hoffen.

Vor dem Jahreswechsel hatte sich der TV Kirchzell von Trainer Heiko Karrer getrennt und ist damit der einzige Verein in der Staffel mit einem Trainerwechsel während der laufenden Spielzeit. Geschadet hat dieser Schritt offenbar nicht. Mit einem 6:2-Lauf aus den letzten vier Spielen hat das Team aus dem noch zu Unterfranken zählenden Kreis Miltenberg im Dreiländereck von Bayern, Hessen und Baden-Württemberg die Minimalchance auf den direkten Klassenerhalt gewahrt.

Auf der anderen Seite hat Haspo hat seit September nicht mehr zuhause verloren und wird alles daran setzen, dass dies auch so bleibt. Die Aussicht auf einen Platz in der Aufstiegsrunde ist zwar verlockend, doch die Mannschaft von Trainer Mathias Bracher hat sich mehrheitlich dazu entschieden, an keiner weiteren Runde mehr teilzunehmen. Wie berichtet, hatten der Verein und der Trainer diese Entscheidung allein den Spielern überlassen.

Zu viele Ausfälle für eine Aufstiegsrunde

Die Gründe für den Beschluss sind unterschiedlich. Viele der besonders viel belasteten Akteure sind körperlich angeschlagen und brauchen dringend eine Pause. Der zweite Kapitän Fabio Nicola, zweikampfstarker Kreisspieler und Abwehrchef, hat als Leistungsträger viele Partien über die volle Spielzeit absolviert und nimmt die Warnsignale seines Körpers und die Verfassung seiner Mitspieler ernst: „Einige retten sich von Wochenende zu Wochenende. Bisher ist zum Glück nichts Schlimmeres passiert. Diese Entscheidung steht dafür, dass die Gesundheit der Spieler im Vordergrund steht. Wir haben zu wenige Spieler, um konkurrenzfähig zu sein und um gegen Mannschaften mithalten zu können die unbedingt in die zweite Liga aufsteigen wollen. Der Fokus liegt nach unserem Ziel Klassenerhalt ganz klar darauf, uns fit zu machen für nächstes Jahr.“

Andere hätten gerne noch weitergespielt und die Erfahrung aus Spielen gegen andere hochklassige Mannschaften gerne mitgenommen. Dazu gehört auch Kapitän Paul Saborowski. Haspos bester Torschütze stellt sich aber voll hinter die Entscheidung seiner Mannschaftskollegen: „Man will als Sportler immer das maximale erreichen und so viel spielen wie möglich, und so eine Aufstiegsrunde wäre das absolute Maximum. Das ist aber für viele in der Mannschaft vor allem aus gesundheitlichen Gründen nicht machbar. Wir haben uns zusammengesetzt, jeder konnte abstimmen und wir haben das zusammen entschieden.“

Andere Spieler hätten aus beruflich oder privaten Gründen für zusätzliche spiele gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt zu Verfügung gestanden. Vor allem im Rückraum wäre die Situation dadurch prekär geworden. Bis das Ziel Klassenerhalt endgültig erreicht ist, werden aber alle kämpfen, auf die Zähne beißen und alles investieren. Darin ist sich die Mannschaft geschlossen einig. clr

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