Leonardo-Ausstellung Vitruvianischer Mensch darf nun doch nach Paris

Die Proportionsstudie "Vitruvianischer Mensch" (Ausschnitt) von Leonardo da Vinci. Foto: Press Office Skira/dpa Quelle: Unbekannt

ROM. Es ist eines der berühmtesten Werke Leonardo da Vinci: der Vitruvianische Mensch. Nach längerem Gerangel zwischen Frankreich und Italien darf die Zeichnung nun bei der Ausstellung zum 500. Todestag des Universalgelehrten in Paris gezeigt werden.

 
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Dies bestätigte das italienische Kulturministerium am Dienstag in Rom. Zuvor hatte auch der Direktor der Galleria dell' Accademia in Venedig sein Einverständnis gegeben. Die Ausstellung im Louvre eröffnet am 24. Oktober.

Leonardo da Vinci wurde 1452 in Italien geboren und starb 1519 in Frankreich. Die Zeichnung zeigt einen Mann mit ausgestreckten Armen und Beinen in zwei überlagerten Positionen. Sie ist auch auf den italienischen Ein-Euro-Münzen oder auf Gesundheitskarten in Deutschland zu sehen. Der Name leitet sich vom antiken Architekten Vitruv (1. Jh. v.Chr.) und seiner Proportionen-Lehre ab.

Im Mai hatte der damalige italienische Kulturminister Alberto Bonisoli noch dementiert, dass die Leihgabe entschieden sei. Die populistische Regierung, die in Rom von Juni 2018 bis August dieses Jahres regierte, hatte sich gegen ein Abkommen der Vorgängerregierung gewehrt, wonach wichtige Leonardo-Werke als Leihgaben nach Frankreich gehen sollten.

Seit Anfang September ist der Sozialdemokrat Dario Franceschini wieder Kulturminister, der sich während seiner Amtszeit von 2014 bis 2018 für eine Modernisierung der italienischen Museumslandschaft stark gemacht hatte. Am Dienstag sollte Franceschini in Paris mit seinem französischen Amtskollegen Franck Riester ein Memorandum unterzeichnen, das auch die Ausleihe von Werken des Renaissancemalers Raffael (1483-1520) für eine Ausstellung in Rom 2020 einschließt.

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