Christbäume zum Leihen
Umweltverbände wie der Naturschutzbund (Nabu) raten von Tannenbäumen im Topf sowie zur Miete ab. Denn sie überlebten oft den Temperaturwechsel vom Freien ins Wohnzimmer und zurück nicht, heißt es. Alexander Häussermann von der Gärtnerei und Baumschule Häussermann kennt diese Kritik, sagt aber, dass es Unterschiede gebe. Einige Firmen würden Leih-Bäume nach der Rückgabe tatsächlich entsorgen, bei ihm in Möglingen (Kreis Ludwigsburg) überlebten aber 95 Prozent der Leih-Weihnachtsbäume die Ausflüge in fremde Wohnzimmer, sagt er. „Das klappt nur bei Gärtnereien und Baumschulen.“ Denn dort kämen die Bäume im Januar direkt wieder auf den Acker. „Die Bäume halten es maximal drei Wochen aus im Topf“, sagt Häussermann. Und sie könnten sich dann mindestens drei Jahre regenerieren und weiter wachsen, bis sie erneut ausgegraben und verliehen werden.
Der Gärtner rechnet damit, dass er diesen Winter rund 250 Christbäume verleiht. Ein Leih-Baum kostet bei ihm zwischen 50 und 120 Euro, dazu kommen 20 Euro für den Transport. Erstmals verleiht er nicht nur Tannen und Fichten, auch Olivenbäume. Aus Umweltsicht wäre ein Olivenbaum besser, „die kann man ewig im Topf halten“. Allerdings habe er bisher keinen einzigen Olivenbaum verliehen, „die Leute finden das zwar lustig, aber wollen es doch eher klassisch“.
Weihnachtsbäume mit Bio-Siegel
Das Umweltbundesamt rät zu Bäumen aus ökologischer Waldwirtschaft oder aus ökologischen Weihnachtsbaumkulturen. Hat ein Baum das EU-Biosiegel, könne man sich sicher sein, dass keine synthetischen Pestizide und Mineraldünger beim Anbau verwendet wurden. Und auch bei Bäumen mit Siegeln von Naturland, Bioland oder FSC wird auf Chemikalien verzichtet.
Immer mehr Baumärkte haben ökologische Bäume im Sortiment. Einen umfassenden Überblick liefert die Waldschutzorganisation Robin Wood. Dort waren für Deutschland zuletzt 1034 Verkaufsstellen für Bäume aus ökologischer Herkunft gelistet sowie 109 Produzenten. Eine Übersicht für die eigene Region findet man unter robinwood.de.
Plastikbaum nicht pauschal schlechter
Neben dem Kauf von Weihnachtsbäumen aus ökologischer Erzeugung rät das Umweltbundesamt auch dazu, auf die regionale Herkunft zu achten, um lange Transportwege zu vermeiden. Und: „Die Strecke mit dem Auto vom Händler zu Ihnen nach Hause kann einer oder der größte Posten in der CO2-Bilanz Ihres Baumes sein“, warnt die Behörde. Deshalb sei es für die Umwelt am besten, den Baum zu Fuß oder mit dem Fahrradanhänger beim Händler um die Ecke abzuholen.
Und: Plastik-Weihnachtsbäume seien nicht pauschal schlechter als echte Bäume. Entscheidend sei, wie lange der Baum genutzt werde und wie viele natürliche Weihnachtsbäume eine Plastik-Tanne ersetze, heißt es. Je länger der Baum halte, desto besser sei er für die Umweltbilanz.