Doch aus Sicht der Branche gehen bei manchen Produkten die Importe trotzdem hoch - vor allem bei sogenannten Teilstücken, also bestimmten Teilen vom Tier, die in Deutschland besonders gerne gegessen werden. Da gebe es hierzulande eine Unterversorgung, sagt Steffen Reiter, Geschäftsführer beim Fleischexport-Verband German Meat. Teilstückimporte stiegen bei manchen Produkten bereits an.
Der Produktionsrückgang hat aus seiner Sicht weniger mit dem schwindenden Fleischkonsum der Deutschen zu tun als mit den politischen Rahmenbedingungen für die Landwirte. Die Betriebe stiegen aufgrund der Unsicherheit über die Rahmenbedingungen aus der Produktion aus", sagt er. Es fehle sowohl an ausreichender Förderung für den Umbau von landwirtschaftlichen Betrieben als auch bau- und emissionsschutzrechtliche Vorgaben.
Das Problem erkennt auch Greenpeace an. Die Landwirte "sollten beim Um- und Abbau ihrer Bestände besser unterstützt werden", fordert Expertin Huxdorff.
Chinesischer Markt geschrumpft
Zwischenzeitlich ruft Reiter vom Verband German Meat die Bundesregierung dazu auf, sich in China für den Einfuhr deutscher Fleischprodukte einzusetzen. China war 2017 noch für ein knappes Zehntel der Fleischexporte stand. 2022 betrug der chinesische Anteil nur noch 0,1 Prozent. "Andere europäische Länder haben ihre Erzeugung im gleichen Zeitraum ausgeweitet und auch ihren Außenhandel stabilisieren können", teilte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands, Bernhard Krüsken, auf Anfrage mit.
Seit 2017 ist besonders die Menge des ausgeführten Schweinefleischs, das immer noch gut die Hälfte der Fleischexporte ausmacht, um mehr als ein Fünftel (20,4 Prozent) zurückgegangen. Auch deutsches Rindfleisch war mit einem Minus von 11,4 Prozent im Ausland weniger gefragt. Relativ konstant blieb hingegen die Menge des ausgeführten Geflügelfleischs. Die Importe gingen im selben Zeitraum um 15,9 Prozent zurück. Auch hier war deutlich weniger Schweinefleisch gefragt.