Laut UN-Angaben 184 Tote durch Bandengewalt in Haiti allein am Wochenende

red/AFP

Allein am vergangenen Wochenende sind in Haiti laut UN-Angaben mindestens 184 Menschen durch Bandengewalt ums Leben gekommen.

 
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Kriminelle Banden kontrollieren inzwischen 80 Prozent der Haupstadt Port-au-Prince. (Archivbild) Foto: dpa/Odelyn Joseph

In Haiti sind allein am vergangenen Wochenende mindestens 184 Menschen nach UN-Angaben durch Bandengewalt ums Leben gekommen. Die Gewalttaten auf Anweisung eines „einflussreichen Bandenchefs“ hätten sich im Viertel Cité Soleil in der Hauptstadt Port-au-Prince ereignet, sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Montag in Genf. Damit sei die Zahl der Toten in Haiti in diesem Jahr auf die „enorme Zahl“ von 5000 gestiegen.

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80 Prozent der Hauptstadt unter Kontrolle von kriminellen Banden

Kriminelle Banden kontrollieren inzwischen 80 Prozent der Haupstadt Port-au-Prince. Sie werden für Morde, Vergewaltigungen und Entführungen verantwortlich gemacht. Mehr als 700.000 Menschen, davon die Hälfte Kinder, sind aus Angst vor der Gewalt bereits aus ihren Häusern oder Wohnungen geflohen.

Auch eine von der UNO und den USA unterstützte und von Kenia geleitete multinationale Polizeimission war bislang nicht in der Lage, die Gewalt im Land einzudämmen.

Haiti steckt seit Jahren in einer schweren Krise, zu der neben Bandengewalt auch politische Instabilität und wirtschaftliche Not beitragen.