Landwirtschaft „Almauftrieb“ für die Weideschweine

150 Tiere stürmen in das erste Grün des Jahres. Sie dürfen sich im Gegensatz zu manchen Artgenossen über besonders viel Auslauf freuen. Das hat auch einen bestimmten Grund.

 
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Den Unternehmern Johanna und Ben Berthold aus Eggenreuth bei Kulmbach liegt das Tierwohl am Herzen. Ihre Schweine halten sie auf einer acht Hektar großen Weide, auf der sie unterschiedliche Futterpflanzen anbauen. Die erste Kleewiese des Jahres ist nun erntereif.

Als Ben Berthold beginnt, den Zaun umzustecken, kommen bereits die ersten Schweine angerannt. Der Weg zum Kleefeld ist frei. Die Tiere haben es nicht nur auf die eiweißreichen Samen und das Grünfutter abgesehen, sondern auf alles, was dazwischen kreucht und fleucht, vom Käfer bis zur Feldmaus. Am Konzept der richtigen Weideschweinernährung haben Ben Berthold und Ehefrau Johanna lange getüftelt.

Sie bauen regelmäßig Saatmischungen an - unter anderem aus Phacelia, Klee, Erbse, Sonnenblume oder Buchweizen. Die sind nicht nur Leckerbissen für die Schweine, sondern sie bieten auch üppig Nahrung für Insekten. Durch das Wühlen mit dem Rüssel lockern die Schweine den Boden auf und beseitigen Unkraut sowie Schädlinge.

„Unsere Schweine brauchen dreimal länger als Tiere aus konventioneller Haltung, bis sie schlachtreif sind. Durch die viele Bewegung und die abwechslungsreiche Ernährung ist das Fleisch fester und aromatischer“, erklärt Ben Berthold.

14 bis 18 Monate darf ein Schwein in Eggenreuth über die Weide springen, bis es geschlachtet wird. Fleisch- und Wurstprodukte verkauft die Familie Berthold ab Hof oder via Online-Shop. Die nächste Schlachtung findet in einigen Wochen statt. Mehr Informationen auf www.kulmbacher-weideschwein.de.

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