Landkreis Kein prima Klima

Kommentar von Peter Engelbrecht
Symbolfoto: Franziska Kraufmann/dpa Quelle: Unbekannt

KOMMENTAR.Zuerst die gute Nachricht: Im Landkreis Bayreuth wird rechnerisch erstmals mehr Öko-Strom erzeugt als Strom verbraucht wird. Die Zahlen aus 2017 hat das Klimaschutzmanagement des Landkreises berechnet. Der Landkreis liegt damit mit 107 Prozent weit vor dem Bayern-Durchschnitt mit 48 Prozent Öko-Energie. Doch entscheidend ist, was insgesamt an Öko-Strom ins Netz eingespeist wird, denn der Landkreis ist nicht autark.

 
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Da die umstrittene 10-H-Regelung den Ausbau von Windrädern gestoppt hat, empfiehlt das Klimaschutzmanagement des Landkreises, verstärkt Solarkollektoren auf den Dächern zu installieren. Mehr als die Hälfte aller Dächer ist laut dieser Untersuchung für die Erzeugung von Sonnenstrom geeignet. Doch nicht alle Hausbesitzer haben das Kapital, hier einzusteigen.

Die Studie macht auch deutlich, dass der Klimaschutz intensiviert werden muss. Rechnerisch betrug 2017 der Kohlendioxidausstoß pro Einwohner und Jahr 9,6 Tonnen im Landkreis Bayreuth – als klimaverträglich gilt eine Tonne. Und: Die Treibhausgase aus dem Straßenverkehr nahmen sogar zu. Der Verkehrssektor ist der größte Emittent.

Das nationale Klimaziel bis 2020, das eine Verminderung des Kohlendioxidausstoßes um 40 Prozent gegenüber 1990 vorsieht, kann auch in der Region nicht erreicht werden.
Kein Wunder: Auf dem Land sind viele Bürger auf das Auto angewiesen, das Angebot an Bus und Bahn ist dünn.

Ein Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs wäre notwendig. Landkreis, Land und Bund müssten richtig Geld in die Hand nehmen, um die Klimakatastrophe abzumildern. Eine Verkehrswende – auch auf dem Land – ist notwendig, aber nicht in Sicht.