„Damals waren die Kirchen noch gestopft voll“, erzählt Monika Görl aus ihrer Kindheit in Königsfeld. „Am Heiligabend, da kamen alle heim. Weihnachten begann bei uns erst mit der Christmette um 23 Uhr“, sagt die heute 94-Jährige. „Da kann ich mich noch erinnern, dass die Bauern von außerhalb mit ihren klingenden Pferdeschlitten kamen. Die Tiere wurden während der Mette beim Wirt „Drei Kronen“ in den Stallungen untergestellt. Und einige junge Männer machten während des Gottesdienstes einen Kontrollgang im Ort“, legt sie dar. Warum den Kontrollgang? „Ganz einfach“, lacht sie heute, „da gab es den sogenannten „Mettenstock.“ Das war ein mächtiges Stück Holz, dass in die Öfen der Haushalte gelegt wurde, damit es nach der Christmette noch warm und behaglich in den Häusern war. Es gab keine Heizung wie heute“, erklärt sie. „Die jungen Männer schauten nach, dass der „Mettenstock“ nirgends einen Brand auslöste. Dafür erhielten sie zechfrei im Wirtshaus“, lächelt sie.
Landkreis Bayreuth 94-Jährige erzählt vom Weihnachten von früher
Rosi Thiem 27.12.2024 - 08:00 Uhr