Landjugend soll profitieren Bundeskabinett macht Weg frei für Moped-Führerschein ab 15

Das Mindestalter für den Moped-Führerschein liegt derzeit bei 16 Jahren. Foto: Hendrik Schmidt Foto: dpa

Der Moped-Führerschein schon ab 15 soll kommen - liegt dann aber in der Regie der Länder. Profitieren sollen vor allem Jugendliche auf dem Land, wo kaum Busse und Bahnen fahren. Es gibt aber Bedenken.

 
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Berlin - Das Bundeskabinett hat den Weg frei gemacht für den Moped-Führerschein bereits ab 15 Jahren. Dazu soll das Straßenverkehrsgesetz geändert werden. Damit soll die Möglichkeit für die Länder geschaffen werden, das Mindestalter von derzeit 16 Jahren dauerhaft auf 15 zu senken.

In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen laufen seit einigen Jahren bereits Modellversuche. Die Versuche sind aber bis Ende April 2020 befristet. Nach der Gesetzesänderung können die Länder dann entscheiden, ob sie von den neuen Regeln Gebrauch machen. Vertreter der Länder hatten von positiven Erfahrungen berichtet.

Ende vergangenen Jahres hatten sich die Verkehrsminister der Länder darauf geeinigt, dass jedes Bundesland selbst festlegen kann, ob es das Mindestalter auf 15 Jahre senkt. "Dass andere Länder auf Grund regionaler Gegebenheiten keinen Bedarf an einem Moped mit 15 sehen, respektieren wir", sagte Thüringens Verkehrsministerin Birgit Keller (Linke) damals. Ziel des Modellprojekts im Osten war unter anderem, die Mobilität von Jugendlichen im ländlichen Raum zu erhöhen.

Der ADAC begrüßte die Pläne, das Mindestalter für den Moped-Führerschein zu senken. Eine Sprecherin des Verkehrsclubs sagte, dadurch lasse sich die Mobilität für Jugendliche insbesondere auf dem Land erhöhen. Aus Sicht des ADAC allerdings sei es wünschenswert, eine bundeseinheitliche Regelung zu finden, um einen "unübersichtlichen Flickenteppich" zu verhindern.

Die Deutsche Verkehrswacht indes warnte vor Sicherheitsrisiken. Ein Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, zwar könne ein Führerschein ab 15 die individuelle Mobilität von Jugendlichen ergänzen und bereichern, vor allem in ländlichen Gebieten. "Auf der anderen Seite dürfen wir nicht vergessen, dass Jugendliche im Straßenverkehr durch fehlende Erfahrung und einer höheren Risikofreude auch besonders gefährdet sind." Jugendliche auf dem Moped seien generell stärker gefährdet. Bei einem Führerschein ab 15 Jahren würden Jugendliche früher und damit in größerer Zahl am Straßenverkehr teilnehmen.

Die geplante Gesetzesänderung auf Bundesebene zum Moped kommt mitten in einer Debatte über ein anderes Mobilitäts-Thema: die Zulassung von Tretrollern mit Elektromotor. Scheuer hatte angesichts breiter Sicherheitsbedenken unter den Bundesländern angekündigt, er wolle langsame E-Roller doch nicht auf Bürgersteigen erlauben. Damit will der CSU-Politiker eine rasche Zulassung der neuen Gefährte noch im Sommer absichern. Der Bundesrat stimmt am Freitag über die Zulassung ab.

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