Meisterschaft Wettkampf der Schneepflug-Giganten

In Marktredwitz haben Bayerns beste Schneepflugfahrer ihr Können gezeigt. Eine Mannschaft aus dem Landkreis Wunsiedel hat das Finale erreicht.

 
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Schnee gab es am 21. Mai definitiv nicht in Marktredwitz. Und doch tummelten sich auf dem Bauhof der Stadt Schneepflugfahrer aus ganz Bayern. Nicht irgendwelche, sondern die besten des Freistaats – zumindest behaupteten sie das von sich. Bei der erstmals ausgetragenen bayerischen Schneepflugmeisterschaft stand genau diese Frage über der Veranstaltung: Wer beherrscht das Schneepflugfahren am besten und darf im September bei der Deutschen Meisterschaft in Koblenz antreten?

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In zwei Durchgängen mussten die Fahrer einen umfangreichen Hindernisparcours mit kniffligen Aufgaben durchfahren. Um nur einige zu nennen: Mit dem fast drei Meter breiten Schneepflug mussten die Teilnehmer einen Rückwärts-Slalom meistern. Mit dem Räumschild hatten sie von einer Pyramide aus Holzklötzen eine genau festgelegte Anzahl der Klötze abzuräumen. Ohne direkte Sicht platzierten sie ein betongefülltes Fass zentimetergenau am Boden.

Sektdusche bei der Siegerehrung auf dem Treppchen. Foto: Thomas Geißler

Für Laien mögen diese Aufgaben willkürlich erscheinen. Im Berufsalltag der Winterdienstler ist aber genau diese Geschicklichkeit gefragt, wenn sie vor sich einen Berg Schnee zwischen geparkte Autos durch enge Gassen schieben müssen.

Hauptorganisator und Bauhofleiter Roland Sommer sagt deshalb zurecht: „Schlechte Teams hatten wir nicht am Start. Jeder war in bestimmten Aufgaben richtig gut.“ So auch Julian Scharf und Noah Tröger, die für den Bauhof Marktredwitz als Heimteam antraten. Im ersten Durchgang liefen für Scharf nicht alle der elf Stationen des Parcours perfekt. Mit der Ecke des Räumschilds einen Bauklotz umschmeißen kostete Punkte: „Der Klotz ist stehen geblieben. Ärgerlich. Das haben wir nicht weiter geübt, weil es im Training auf Anhieb geklappt hat.“

Zweiter Platz: Julian Scharf und Noah Tröger dürfen zur deutschen Meisterschaft nach Koblenz. Foto: Thomas Geißler/

Für Runde zwei reichten die Punkte trotzdem aus. Ein zweiter Durchgang, der souveräner ablief. In 4.21 Minuten meisterten die Marktredwitzer den Parcours nahezu fehlerfrei. Damit ergatterten sich Scharf und Tröger den zweiten Platz, noch vor dem Bauhofteam aus Freilassing. Mit 3.52 Minuten fuhren sie zwar in Rekordzeit, dafür zu ungenau – Fehlerpunkte waren die Konsequenz.

Die Schampusflasche köpfen durfte bei der Siegerehrung das Racing Team aus Schönberg. Sie, das Marktredwitzer Duo und das Team aus Hof werden bei der Deutschen Meisterschaft in Koblenz antreten.