Laineck: Großer Schaden durch Unwetter

Von Frank Schmälzle
 Foto: red

Die heftigen Regenfälle am Mittwochnachmittag haben im Bayreuther Stadtteil Laineck teils große Schäden angerichtet.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ein Unwetter, das am Mittwochnachmittag über Bayreuth hinweggezogen ist, hat vor allem den Stadtteil Laineck erwischt. Zahlreiche Keller standen über Wasser, Straßen wurden überschwemmt, die Feuerwehr war stundenlang im Einsatz. Am Donnerstagvormittag werden die Schäden ersichtlich.

Eine Lagerhalle der Firma Knoll-Elektrogroßhandel an der Ritter-von-Eitzenberger-Straße hat der Sturzbach, der vom Oschenberg kam und Richtung Laineck floss, voll erwischt. Hinter der Halle staute sich das Wasser, drang dann in den 1700 Quadratmeter großen Lagerraum ein. „Anfangs dachten wir noch, wir kriegen das selbst in den Griff“, sagt Lager- und Logistikleiter Mario Peter. Aber schnell war klar: Das wird nichts.

Minuten später ist die Feuerwehr vor Ort. Zuerst die Abteilungen aus St. Georgen und Laineck. „Die haben einen Super-Job gemacht“, sagen Geschäftsführer Jörg Petzoldt und der Eigentümer der Halle, Jochen Meyer. Als die Feuerwehrleute eintreffen, steht das Wasser 20 Zentimeter hoch in der kompletten Halle. Die Pumpen laufen, langsam wird der Hallenboden wieder sichtbar.

Mehrere hunderttausend Euro Schaden

Am Tag danach ist für die Mitarbeiter vorgezogener Arbeitsbeginn. Mit Sauger und Abziehern holen sie das restliche Wasser aus der Halle. Peter, Petzoldt und Meyer sitzen im Büro und ziehen Bilanz. So weit das jetzt schon geht. 250 bis 300 Großgeräte, vor allem Waschmaschinen, hat es erwischt. Den Schaden an der Ware schätzen sie auf gut 100.000 Euro. Dazu kommt der Schaden am Gebäude. Schätzungsweise 50.000 Euro. Dazu kommt der Betriebsstillstand. Mindestens eine Woche wird der Laden stillstehen, sagt Petzoldt. Und an jedem Tag geht bei dem Unternehmen Ware im Wert von 200.000 Euro rein und raus.

Eine Frage beschäftigt an diesem Morgen alle in dem Betrieb. Wie konnte das passieren? Starkregen hat es schon zuvor gegeben. Aber nicht in diesem Ausmaß. Hat es mit dem neuen Gewerbegebiet Am Oschenberg zu tun? Ist dort zu viel Fläche versiegelt worden? Ist das Regenrückhaltebecken dort wirklich groß genug?  Der Baureferent der Stadt, Hans-Dieter Striedl, sagt: Das Gewerbegebiet Am Oschenberg ist exakt nach Vorschrift gebaut. Und das Regenrückhaltebecken auch.  Es liegt an dem verrückten Wetter. „Man kann einen Kanal gar nicht so groß bauen, als dass er diese extremen Niederschläge aufnehmen könnte“, sagt Striedl. Das heißt nicht, dass die Stadt nichts tut. „Wir denken gerade darüber nach, einen Passus in Pachtverträge für landwirtschaftliche Flächen einzubauen“, sagt Striedl. Die Stadt denkit darüber nach, Pächtern den Anbau von Mais zu verbieten. Denn der steht in Reih und Glied. Auf solchen Feldern werden aus Niederschlägen reißende Bäche.

Bilder