Kuriose Tagesordnung Eine Schildkröte im Gemeinderat

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Emtmannsberg. Das kommt auch nicht alle Tage vor. Der Gemeinderat Emtmannsberg hat jetzt sich mit einer Schildkröte befasst.

 
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Der Beweis - wenn auch unscharf. Die Schildkröte im Emtmannsberger Dorfweiher gibt's. Foto: red Quelle: Unbekannt

Es ist ein Thema, das mit dem nötigen Ernst behandelt werden muss. Auf diese Feststellung legte Gerhard Franke bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend wert. Seit 15 Jahren, so schätzt er, lebt im Dorfweiher neben ein paar Goldfischen und Graskarpfen eine Wasserschildkröte. „Die hat bestimmt damals jemand ausgesetzt.“ Immer wieder mal wird sie gesehen, ein unscharfes Foto gibt es auch. Sie ist wohl mittlerweile in etwa so groß wie ein Essteller, aber nicht gefährlich – zumindest gibt es keine Meldungen über Bissigkeit oder Ähnliches. Nur, dass sie sich nicht fangen lässt, immer abtaucht, wenn man sich ihr nähert, das weiß Jägers Gemeinderatskollege Gerald Schreiner zu berichten.

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Wohin mit dem Tierchen?

Und das könnte eigentlich noch mindestens 15 Jahre so weitergehen. Wenn da nicht demnächst im Zuge der Schlosssanierung auch der Dorfweiher und sein Umfeld auf Vordermann gebracht werden sollte. Und dafür muss das Wasser abgelassen werden – für längere Zeit. Für die Fische gäbe es ja ein Übergangsdomizil in einem anderen Weiher im Gemeindegebiet. Aber wenn man die Schildkröte dort unterbringen würde, dann wäre sie vielleicht weg – oder noch schlimmer.

Experten sollen helfen

Die Gemeinderäte waren sich schnell einig, dass das nicht geht. Was also tun? Es wurde beschlossen, mit Experten Kontakt aufzunehmen, um zu einer schildkrötengerechten Lösung zu kommen. Denn schließlich soll das Tier ja – wie alle anderen Emtmannsberger – nach Abschluss der Sanierung vom schönen neuen Teich profitieren.

Es waren fünf heitere Minuten im Gemeinderat. Mit einer Lösung, die dem Ernst der Angelegenheit angemessen ist.