Kulmbacher Marktplatz Immer mehr Demonstranten

220 Menschen haben auf dem Kulmbacher Marktplatz demonstriert. Die Behörden beobachten das mit einiger Sorge.

 
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Wenn auf dem Kulmbacher Marktplatz gegen Corona-Regeln demonstriert wird, ist immer auch die Polizei mit vor Ort. Foto: Archiv

Kulmbach - Aufmerksam beobachten die Kulmbacher Polizei und das Landratsamt die Entwicklung der Corona-Demonstrationen auf dem Kulmbacher Marktplatz. Seit geraumer Zeit ruft eine Organisation namens „20plus1“ dort wöchentlich zu Protestveranstaltungen gegen die Corona-Regeln auf. Bislang sei alles friedlich abgelaufen. Störungen habe es keine gegeben, berichtet der Kulmbacher Polizeichef Peter Hübner. Was die Behörden allerdings bedenklich stimmt: Die Zahl der Teilnehmer wächst sprunghaft.

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Man müsse es nicht dramatisieren, aber der Kreis der Teilnehmer an diesen Demonstrationen erweitere sich deutlich, sagt Hübner. Während zum Anfang zuweilen nur eine Handvoll Menschen gekommen war, sieht es laut Hübner inzwischen anders aus. Bei der vorerst jüngsten Demo am vergangenen Montag hätten sich bereits rund 220 Menschen versammelt. Die Polizei werde ein Auge darauf haben, wie sich die Lage für die für Freitag und Montag bereits angekündigten und genehmigten Veranstaltungen weiter entwickelt.

Kulmbach komme dabei, auch wenn die Teilnehmerzahl massiv angestiegen ist, noch vergleichsweise gut weg. In Nachbarstädten sehe es da schon anders aus. „Es gibt einen gewissen Zulauf“, erklärt Hübner. Aus Schweinfurt wird beispielsweise von einer Demo mit mehr als 2000 Teilnehmern berichtet.

Zunehmend erhalte die Polizei inzwischen Anrufe von Menschen, die zu Hause bleiben und sich an die Regeln halten, sagt Hübner. „Das Kopfschütteln nimmt zu, wenn die Leute an diesen Demos vorbeilaufen“, weiß der Inspektionsleiter.

Als zuständige Behörde bearbeitet das Kulmbacher Landratamt die Anmeldung der Demonstrationen in enger Abstimmung mit der Polizei, sagt Krisenstabsleiter Oliver Hempfling. „Vor allem haben wir derzeit ein Auge auf den Platzbedarf, den diese Versammlungen haben.“ Noch genüge der Marktplatz. Sollte sich die Teilnehmerzahl allerdings weiter erhöhen, müsse man sich Gedanken machen. Hempfling hofft, dass weiter alles friedlich bleibt. Er hat am Donnerstag zwei weitere Demos genehmigt: „Das Versammlungsrecht ist ein hohes Gut. Jeder hat das Recht, seine Meinung kund zu tun.“