Verteidigungsminister begrüßt CSU-interne Debatte Guttenberg verteidigt Aussetzung der Wehrpflicht

KULMBACH. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat seinen Vorschlag zur Aussetzung der Wehrpflicht verteidigt und die CSU-interne Debatte darüber begrüßt.

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Die Bundeswehr sei seit Jahren "dramatisch unterfinanziert" und teilweise noch auf die Herausforderungen des Kalten Krieges ausgerichtet, sagte der Minister bei einer Fachkonferenz der Frauen-Union zum Thema "Zukunft Bundeswehr - eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung" am Samstag in Kulmbach. Nötig sei daher eine flexiblere Armee, die auch als Arbeitgeber attraktiver werde. Zugleich warnte er vor einer kompletten Abschaffung der Wehrpflicht: "Wer abschafft, der beginnt mit dem sicherheitspolitischen Sündenfall." Schließlich könne niemand sagen, wie sich die Welt in 20 oder 30 Jahren entwickle. Gemeinsame Lösung finden

Der Minister äußerte sich positiv über die Debatte innerhalb der CSU. Er sei "gottfroh", dass es auch kritische Stimmen zu seinem Konzept gebe, zum Beispiel von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Parteichef Horst Seehofer. "Wenn eine Partei diese Debatte nicht mehr aushält, dann hätte ich wirklich Sorgen", sagte er. Er sei mit Seehofer auf "bestem Wege", eine "gute gemeinsame Lösung" zu finden. Seehofer habe schon viele wertvolle Impulse gegeben, die auch in seine Lösungsansätze eingeflossen seien und noch einflössen.

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Der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident hatte sich bereits Ende Juli gegen eine Aussetzung der Wehrpflicht ausgesprochen. Er könne seiner Partei nur raten, die Wehrpflicht nicht abzuschaffen: "Aber wer sie aussetzt, schafft sie ab - das muss jeder wissen."

dpa/Foto: pa