Kulmbach Defekter Akkuschrauber steckt Haus in Brand – Hund stirbt

40 Feuerwehrleute waren am Ostersonntag bei dem Brand in einer Doppelhaushälfte in der Alten Fortlahmer Straße im Einsatz. Foto: Feuerwehr

In einem Haus in Kulmbach explodiert der Akku eines Werkzeugs. Sofort erfassen die Flammen den ganzen Raum. Der Vater und seine Kinder können sich noch rechtzeitig ins Freie retten.

 
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Kulmbach - Ein Vater und seine beiden Kinder verletzt, einer der Hunde der Familie tot und das Wohnhaus schwer beschädigt: Das ist die Bilanz eines Brandes in einer Kulmbacher Doppelhaushälfte, der sich rasend schnell ausgebreitet hatte. Ursache des Feuers ist etwas, das viele Menschen alltäglich tun: Der 37-jährige Familienvater war gerade dabei, einen Akkuschrauber aufzuladen, als die Batterie explodierte und eine folgenschwere Kettenreaktion in Gang setzte.

Um 19.12 Uhr am Abend des Ostersonntags ging der Alarm bei der Kulmbacher Feuerwehr ein. Ein Zimmerbrand war gemeldet worden. Die Wehrleute unter Leitung von Stadtbrandmeister Michael Weich stellten allerdings schnell fest, dass der Hintergrund sehr viel ernster war als zunächst vermutet werden konnte. Als die Einsatzkräfte bei dem Gebäude in der Alten Forstlahmer Straße in Kulmbach ankamen, drang bereits dichter Rauch aus sämtlichen Fenstern einer der Doppelhaushälften. Der Hausbesitzer und seine beiden Kinder konnten sich aus dem brennenden Gebäude retten und wurden bei Nachbarn versorgt. Alle drei wurden mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung vom Rettungsdienst ins Kulmbacher Klinikum gebracht. Wie die Polizei am Ostermontag bestätigte, konnten aber glücklicherweise sowohl der 37-jährige Vater als auch seine beiden sechs und vier Jahre alten Kinder nach ambulanter Behandlung wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Der Schock wird den Betroffenen aber noch lange in Erinnerung blieben. Alle drei haben, berichtet die Polizei, unmittelbar miterlebt, wie der Akku explodiert ist. Sofort sei ein danebenstehender Sessel in Brand geraten. Das Feuer habe sich dann sofort auf das gesamte Erdgeschoss ausgebreitet.

Während sich die Menschen aus dem brennenden Haus rechtzeitig retten konnten und auch einer der beiden Hunde der Familie noch ins Freie kam, endete das Feuer für den zweiten Hund tödlich. Der Mischling, berichtet der Einsatzleiter der Feuerwehr, galt als sehr scheues Tier. Als der Brand ausbrach, flüchtete er sich in sein Körbchen im Obergeschoss des Hauses. Dort fanden ihn die Feuerwehrleute, die mit Atemschutz in das total verrauchte Gebäude eingedrungen waren. Ein alarmierter Tierarzt, der sich schon um den anderen Hund gekümmert hatte und sogar der Rettungsdienst des BRK versuchten noch alles in ihrer Macht stehende, um dem zweiten Tier zu helfen. Aber die Retter konnten nichts mehr tun.

Drei Trupps unter Atemschutz bekämpften das Feuer im Erdgeschoss, das bereits auf weitere Räume übergegriffen hatte. Bereits nach kurzer Zeit war der Brand unter Kontrolle. Um das ohnedies schon schwer beschädigte Haus durch zu viel Löschwasser nicht noch mehr in Mitleidenschaft zu ziehen, entschlossen sich die Feuerwehrleute, die noch kokelnden Möbel ins Freie zu schleppen und dort endgültig zu löschen. So habe man, wie Michael Weich berichtet, den Schaden wenigstens einigermaßen im Griff halten können. Die Räume im Erdgeschoss allerdings seien durch das Feuer schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Keller und auch die oberen Stockwerke seien voller Ruß. Bewohnen kann das Gebäude derzeit keiner. Die Familie sei bei Verwandten untergekommen. Die Einsatzkräfte konnten verhindern, dass das Feuer auch auf weitere Stockwerke und die andere Doppelhaushälfte übergreifen konnte.

Die Polizei nennt als Ursache einen Defekt an dem Akku. Der am Haus entstandene Sachschaden wird von den Ermittlern auf mindestens 100 000 Euro geschätzt.

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