Kulmbach 92-Jährige stürzt in Versorgungsschacht

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Aus einem Versorgungschacht in einem Garten in der Breslauer Straße musste die Feuerwehr am Donnerstagmittag eine 92-jährige Frau befreien. Die Seniorin war trotz schwerer Verletzungen unglaublich tapfer. Foto: Gabriele Fölsche Foto: red

KULMBACH. Ein Deckel bricht unter der Seniorin ein. Die Frau ist in dem engen Schacht gefangen. Mit Hilfe der Feuerwehr wird sie aus ihrer misslichen Lage befreit.

 
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Unglaublich tapfer hat sich eine 92-jährige Kulmbacherin gezeigt, die am Donnerstag einen sehr ungewöhnlichen Unfall erlitten hatte. Die Frau war kurz vor 13 Uhr im Garten eines Anwesens in der Breslauer Straße auf den Deckel eines Versorgungsschachts getreten. Der Deckel allerdings war marode. Die Frau bracht ein und stürzte 1,70 Meter tief in den engen Schacht. Dabei erlitt die Frau schwer blutende Kopfverletzungen und musste ins Klinikum Kulmbach gebracht werden. Doch herausheben lassen wollte sich die Seniorin von der Feuerwehr nicht. Sie zog es vor, mit Hilfe der Feuerwehr und einer Notärztin selbst Schritt für Schritt über eine Leiter aus ihrer misslichen Lage zu klettern.

Es muss ein furchtbarer Schrecken gewesen sein, als der Boden unter der 92-Jährigen nachgab. Die Einfassung des Schachts, sagt Feuerwehr-Einsatzleiter Michael Weich, sei bröselig gewesen. Der Metalldeckel, der die Öffnung verschließt, habe nachgegeben. Die Frau sei mit den Füßen voran in das 1,70 Meter tiefe Loch gestürzt. Dabei habe sich auch noch der Rahmen, der den Deckel halten sollte, um ihren Körper gewickelt. "Das hat die Bergung erschwert", kommentiert Michael Weich.

Vorsorglich wurde auch die Gefreeser Feuerwehr mit alarmiert. Sie verfügt über eine Art Kranwagen, mit der die Seniorin eigentlich so schonend wie möglich geborgen werden sollte. Doch die Gefreeser Feuerwehr konnte auf halbem Weg wieder umkehren. Die alte Frau hatte es abgelehnt, sich hochhieven zu lassen und stattdessen der Feuerwehr erklärt, ihre Beine seien nicht verletzt. Damit gebe es keinen Anlass, sie herauszuheben. Sie schaffe das selbst. Auch einen Versuch mit der Drehleitel wies sie zurück. Das stellte die 92-Jährige dann auch eindrucksvoll, wenn auch mit ein wenig Hilfe, unter Beweis.Die schwer blutenden Wunden am Kopf der Verunglückten wurden noch an der Unfallstelle von der Notärztin versorgt. Dann wurde die Frau mit dem Rettungsdienst des BRK zu weiteren Untersuchungen ins Klinikum gebracht. Glücklicherweise sei die Verunglückte die ganze Zeit über klar ansprechbar gewesen, berichtet Michael Weich erleichtert.

Die Kulmbacher Baugenossenschaft, der das Grundstück gehört, schickte umgehend Mitarbeiter an den Unglücksort in der Breslauer Straße, um den Schacht zu reparieren und wieder sicher zu machen.

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