Bei "ChipMixer" handelte es sich den Angaben zufolge um einen seit Mitte 2017 bestehenden Dienst, der vor allem Bitcoin mit mutmaßlich kriminellem Ursprung entgegennahm, um sie nach Verschleierungsvorgängen - dem sogenannten "Mixing" - wieder auszuzahlen. Waffen- und Drogenhändler sollen den Dienst demnach genutzt haben, um Einnahmen in der Digitalwährung Bitcoin aus illegalen Geschäften "sauber" zu bekommen.
Um Ermittlungen zu erschweren oder ganz zu verhindern, wurden die eingezahlten Kryptowerte laut den Ermittlern in Kleinstbeträge geteilt - sogenannte Chips. Die Chips der Nutzer wurden demnach im Anschluss vermengt und die Herkunft der Gelder auf diese Weise verborgen. Das Portal "ChipMixer" habe seinen Nutzern vollständige Anonymität versprochen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass "ChipMixer" seit 2017 Kryptowerte in Höhe von etwa 154.000 Bitcoin beziehungsweise 2,8 Milliarden Euro gewaschen hat. Ein großer Teil dieser Gelder soll von Darknet-Marktplätzen, von Ransomware-Gruppierungen und aus anderen kriminellen Taten stammen. So besteht etwa der Verdacht, dass Teile von Kryptowerten, die 2022 im Zusammenhang mit der Insolvenz einer großen Krypto-Börse entwendet wurden, über "ChipMixer" gewaschen wurden. Auch Transaktionen in Millionenhöhe von der Darknet-Plattform "Hydra Market" konnten laut den Ermittlern nachgewiesen werden. Diese Plattform hatten ZIT und BKA bereits im vergangenen April abgeschaltet.