Ahorntal/Kulmbach Krimi-Autorin: Die Geschichten müssen raus

Gemeinsam mit einem Theaterautor hat Ute Weinländer einen historischen Kriminalroman geschrieben. Foto: Frauke Engelbrecht

Die gebürtige Kulmbacherin Ute Weinländer, die jetzt im Ahorntal lebt, hat gemeinsam mit einem Theaterautor einen historischen Kriminalroman rausgebracht. „Die Tochter des Kohlenbrenners“ heißt das Werk.

 
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Ahorntal - Ute Weinländer hatte in einem Ferninstitut einen Kurs „Kreatives Schreiben“ belegt, wurde dort von einem Autor betreut, hat diverse Texte eingereicht. Ihre erste Sammlung an Kurzgeschichten mit dem Titel „Worte spüren“ erschien 2019, im darauffolgenden Jahr „Der Kokon“. „Die Geschichten sind einfach so aus mir rausgepurzelt“, erzählt die gebürtige Kulmbacherin, die seit vergangenem Jahr in Kirchahorn lebt. Die gelernte Medienmarketing-Fachwirtin hat lange Zeit in Oberbayern gelebt, wo sie dann auch ihren Mann Ralph kennengelernt hat. „Er kommt aus Mainleus, nicht aus Kulmbach“, betont sie lachend, „darauf legt er Wert.“

Mehrere Lesungen gehalten

In der Nähe von Rosenheim hat sie dann mehrere Lesungen gehalten. Und hatte schließlich Kontakt mit einem Bekannten, eben dem Theaterautor Markus Scheble. „Er wollte unbedingt mal einen Roman schreiben, aber nicht alleine“, sagt Weinländer. Erst sei sie etwas misstrauisch gewesen bei der Idee, aber dann haben sie es einfach versucht. Die Grundidee für die Geschichte stammt von Scheble, der schon mal ein Theaterstück mit ähnlicher Thematik verfasst hat. „Wir kannten also Anfang und Ende unseres Romans“, so Weinländer.

Kleine Verfeinerungen

Bei den Kapiteln haben sie sich dann abgewechselt. Wenn einer eines fertig hatte, hat er es dem anderen zum Lesen gegeben. Der hat manchmal noch kleine Verfeinerungen vorgenommen und dann das nächste Kapitel geschrieben. Das habe sich gut eingespielt. „Man merkt aber nicht, dass zwei Leute an dem Buch geschrieben haben“, so die Autorin weiter. Der Stil sei bei ihnen beiden sehr einheitlich, sehr homogen. Sie habe einen Schwerpunkt auf die Beziehungen in der Geschichte gelegt, Scheble auf die „Handgreiflichkeiten“.

Viele Adjektive

Was ist ihr Ziel mit dem Schreiben? „Ich will den Leser in die Geschichte reinziehen“, sagt Weinländer. Auffällig in dem Buch ist die sehr bildhafte Sprache, es werden viele Adjektive verwendet. Man sieht die Geschichte und ihre Charaktere, die Handlungen deutlich vor sich.

Als Erstes hat Ute Weinländer ihrem Mann den Roman vorgelesen, er ist bei allen Geschichten immer ihr erster Testleser.

Druckfrische Ausgabe

Der Roman ist nicht in einem Verlag erschienen, hat keinen Lektor, sondern ist nach dem Prinzip „print and demand“ entstanden. „Das heißt, es wird nur das gedruckt, was auch bestellt wird“, erklärt Weinländer, „da kann die Bestellung zwar ein bisschen länger dauern, dafür hat man dann immer eine druckfrische Ausgabe.“ Deshalb könne sie im Moment auch nicht sagen, wie viele Exemplare schon verkauft wurden. Die Zahlen des Vertriebsdienstleisters würden erst nach ein paar Monaten vorliegen. Den Roman gibt es als Hardcover und Taschenbuch, demnächst noch als Hörbuch, das Ute Weinländer selber sprechen wird.

Den Leser berühren

Ein zweiter Teil ist nicht geplant, aber es laufen bereits Vorgespräche zwischen ihr und Markus Scheble. „Da stecken noch viele Ideen für Geschichten in mir“, sagt Weinländer, „die müssen raus.“ Sie fasziniert es besonders, wenn sie den Leser mit ihren Erzählungen berühren kann. „Da kann ich mich kreativ ausleben.“ Für sie ist das Schreiben ein Ausgleich zu ihrem Beruf. Weinländer ist bei der Mediengruppe Oberfranken im Marketing beschäftigt. Ihr und ihrem Mann war von Anfang an klar, dass sie mal wieder zurück nach Oberfranken wollen. Mitte vergangenen Jahres hatten sie dann beide Jobangebote und auf einmal ging es ganz schnell. Sie haben in Kirchahorn ein Haus gemietet und beim Umzug, auf dem Beifahrersitz hatte sie den Laptop auf den Knien und hat die letzten Kapitel des Kriminalromans geschrieben. „Die Fränkische Schweiz ist schön, die Höhlen, man kann wandern, die Natur.“ Und sie will auf jeden Fall weiterschreiben. Das braucht sie einfach.

Info: Ute Weinländer und Markus Scheble, Die Tochter des Kohlenbrenners, 304 Seiten, ISBN: 978-3-347-18930-0, 11,99 Euro.

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