Konrnberg-Konflikt Gute Kompromisse machen FGV-Klage hinfällig

Jürgen Judas

Bedingung des Fichtelgebirgsvereins ist: Die Belange der Wanderer und des Naturschutzes müssen beachtet werden. Handwerkliche Fehler im Plan werden korrigiert.

 
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Der Fichtelgebirgsverein will am Kornberg ein Miteinander von Mountainbikern und Wanderern. Foto: Archiv / FGV

Wunsiedel/Bischofsgrün - Der Fichtelgebirgsverein steht hinter dem Mountainbike-Park am Kornberg, legt allerdings Wert darauf, dass auch die Belange der Wanderer und des Naturschutzes gebührend beachtet werden. Das stellte der Hauptvorsitzende des Fichtelgebirgsvereins Rainer Schreier auf der Herbstversammlung des Hauptvereins im Bischofs-grüner Kurhaus klar.

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Zertifizierung in Gefahr

Das Thema war im Juli hochgekocht. „Ausgelöst wurde die Situation durch zwei Allgemeinverfügungen“, sagte Schreier. Erster Kritikpunkt war, dass ein Mountainbike-Trail auf dem Fränkischen Gebirgsweg verlaufen solle. Also: „Radfahrer und Wanderer auf engstem Raum.“ Zusätzlich stand der Verein vor dem Problem, dass der Fränkische Gebirgsweg auf 420 Kilometer Länge zertifiziert ist. Da die gemeinsame Nutzung durch Wanderer und Mountainbiker auf Konfliktpotenzial bergenden engen Wegestrecken den Kriterien widerspreche, sei die Zertifizierung gefährdet, und zwar für die gesamten 420 Kilometer. Dabei erinnerte Schreier auch daran, dass die Einrichtung des Weges mehrere Hunderttausend Euro gekostet hatte. Deshalb habe der Hauptausschuss beschlossen, Klage gegen die Verfügungen einzulegen.

Seitdem fanden mehrere Regulierungsgespräche statt, und das Klima der Verhandlungen sei immer offener geworden. Der FGV habe auf eine vom Hofer Landrat Oliver Bär unterzeichnete Zusicherung gegenüber der damaligen Hauptvorsitzenden verwiesen, die Interessen von Wanderern und Naturschutz zu beachten. Letztlich kam die klare Aussage von den Landkreisen, dass man sich daran halten werde.

Bypässe an kritischen Stellen

Die gefundene Lösung sieht laut Schreier so aus, dass die Trassen von Mountainbikern und Wanderern an kritischen Stellen getrennt werden. „Es wird mehrere Bypässe geben“, sagte er. Auch werde der Nordweg ein Stück weit verlegt. Damit seien sowohl der FGV als auch die Mountainbiker gute und sinnvolle Kompromisse eingegangen.

Zur genauen Planung wurde eine Projektgruppe installiert. Der FGV werde dort vom stellvertretenden Hauptvorsitzenden Adrian Roßner und Wegereferent Christian Kreipe vertreten. Es gehe um sinnvolle Besucherlenkung, ergänzte Adrian Roßner. Hierzu würden mal Wanderer mal Mountainbiker umgeleitet.

Kein Verständnis für Anfeindungen

Schreier betonte noch: „Wir haben uns seit Beginn für dieses Projekt ausgesprochen.“ Auch wenn man stets Wert darauf gelegt habe, dass die Belange der Wanderer und des Naturschutzes Beachtung finden. Trotzdem gelte: „Wir wollen ein gutes und verträgliches Nebeneinander, besser noch ein Miteinander aller Naturnutzergruppen.“ Verständnis für Anfeindungen gegen den FGV im Netz habe er deswegen nicht.

Erfreulich sei auch, dass handwerkliche Fehler bei bei naturschutzfachlichen Betrachtungen und Stellungnahmen korrigiert werden sollen. So werde ein Trail verlegt, der durch einen Arnikabestand hätte geführt werden sollen. Schreier abschließend: „Jetzt warten wir noch auf die schriftliche Bestätigung, dann wird auch die Klage zurückgenommen.“ ju