Konjunkturumfrage Bayreuther Wirtschaft schwächelt

Die Hoffnung auf einen konjunkturellen Aufwärtstrend in der Bayreuther Wirtschaft hat sich nicht erfüllt. Das geht aus der aktuellen Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken (Bayreuth) hervor.

 
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IHK-Vizepräsident Jörg Lichtenegger sieht die bessere Stimmung in der Wirtschaft aus dem Frühjahr schon wieder als verpufft an. Foto: Ochsenfoto

Die Konjunktur in der Region Bayreuth lässt laut der Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth auch im Herbst weiter nach. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen werden schlechter bewertet als noch im Frühjahr. Der IHK-Konjunkturklimaindex gibt um zwölf Punkte nach und liegt nun bei einem Wert von 101.

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Besser als im Oberfranken-Schnitt

Laut der Befragung sind 31 Prozent der Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bayreuth mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden, 20 Prozent unzufrieden. Das ist zwar immer noch ein positiver Saldo, seit der letzten Befragung im Frühjahr hat sich dieser jedoch verschlechtert. Immerhin: Die Bayreuther Unternehmen schätzen die Lage besser ein als im oberfränkischen Durchschnitt.

Dies ist auch auf die Auftragslage der Unternehmen zurückzuführen. So berichten 37 Prozent der Unternehmen von Auftragsrückgängen und 24 Prozent von Auftragszuwächsen im Inland. Noch fällt die Kapazitätsauslastung vergleichsweise gut aus: Fast 84 Prozent der Unternehmen geben zu Protokoll, dass ihre Kapazitäten mindestens befriedigend ausgelastet sind.

Strohfeuer

„Die jüngste IHK-Konjunkturbefragung zeigt, dass sich die Region Bayreuth unter den aktuellen Bedingungen im Vergleich zu den anderen oberfränkischen Teilregionen noch recht gut schlägt. Der konjunkturelle Aufschwung, der im Frühjahr noch zu spüren war, hat sich leider als Strohfeuer entpuppt“, sagt Jörg Lichtenegger, Vorsitzender des IHK-Gremiums Bayreuth.

Zumal der unternehmerische Blick in die Zukunft zeige, dass nur noch 18 Prozent der befragten Unternehmen der Region Bayreuth mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage in den folgenden zwölf Monaten rechnen, 27 Prozent hingegen mit einer Verschlechterung. „Die Ergebnisse der USA-Wahl sind sicher nicht dazu angetan, die Stimmung bei den Unternehmen zu verbessern“, macht Lichtenegger deutlich und bezieht sich dabei auf eine aktuelle Umfrage der IHK zur USA-Wahl. Auf die Frage, mit welchen Auswirkungen die Unternehmen im Falle eines Sieges von Donald Trump rechnen, gehen dort gut drei Viertel der Unternehmen mit Geschäftskontakten in die USA von einer Verschlechterung ihrer transatlantischen Geschäftsbeziehungen aus.

Unsicherheiten noch größer

Mit dem Bruch der Regierungskoalition sind die Unsicherheiten für die Wirtschaft noch größer geworden. Deutschland brauche nun möglichst schnell eine handlungsfähige Regierung, die die Herausforderungen entschlossen angehen kann.

Die Investitionsabsichten der Unternehmen im Inland bleiben in etwa auf dem bisherigen Niveau. Jeweils 22 Prozent der Befragten planen eine Zu- oder Abnahme ihrer Investitionen. „Allerdings stehen Ersatzinvestitionen im Mittelpunkt, nur jedes fünfte Unternehmen will in Produktinnovationen investieren, nur rund 15 Prozent in Kapazitätserweiterungen“. So Lichtenegger. Ganz anders im Ausland, dort stehen Produktinnovationen im Mittelpunkt.

Unterm Strich Stellenabbau

Verschlechtert hat sich auch die Prognose für die weitere Beschäftigtenentwicklung. Nur zwölf Prozent der Unternehmen planen noch einen Beschäftigtenzuwachs, 19 Prozent einen Beschäftigtenabbau. Eine große Rolle spielt dabei die Verunsicherung der Unternehmen. Wir benötigen dringend positive Impulse und Planungssicherheit, damit die regionale Wirtschaft wieder Tritt findet“, appelliert Lichtenegger an die Politik.