Mit einer straffen Geldpolitik wächst der Lehre nach aber auch das Risiko, dass die Zentralbanken die Wirtschaft so stark ausbremsen, dass die Konjunktur abgewürgt wird. Aktuelle Zahlen zum Wirtschaftswachstum in den USA mindern zwar Ängste vor einer möglichen Rezession. Doch Powell blickt vor allem mit Sorge auf den Arbeitsmarkt: "Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor nicht im Gleichgewicht. Die Nachfrage nach Arbeitskräften übersteigt das Angebot an verfügbaren Arbeitskräften erheblich." Eine solche Situation kann zu einer Lohn-Preis-Spirale führen und den Preisauftrieb wieder anheizen. Bisher hat die strenge Geldpolitik der Fed den US-Arbeitsmarkt nicht geschwächt.
Hinter der US-Notenbank liegt ein turbulentes Jahr. Sie hob 2022 den Leitzins mehrfach um beachtliche 0,75 Punkte an - verlangsamte dann im Dezember aber das Tempo mit 0,5 Punkten. Die neuerliche Anhebung ist daher mit Blick auf die vergangenen Entscheidungen vergleichsweise moderat. Der Euro-Kurs stieg am Mittwochabend nach der Verkündung des neuerlichen Zinsschritts. Die nächste Sitzung der Fed steht im März an.