Kommunalwahl Pegnitz Vom Bürgermeister bis zum Stadtrat: Viele Kandidaten

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Im Pegnitzer Rathaus muss wohl auch in Zukunft die ein oder andere Kürzung durchgesetzt werden. Foto: Archiv/Ralf Münch Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. Auch in Pegnitz rückt der Termin der Kommunalwahl im Frühjahr 2020 näher. Es zeichnet sich eine spannende Wahl ab. In jeder Hinsicht. Mit Blick auf das Bürgermeisteramt, für das es wohl mehrere Bewerber geben wird. Aber auch in Sachen Stadtrat – hier dürfte nach aktuellem Stand die eine oder andere Liste hinzukommen, die bisher niemand auf dem Schirm hatte.

 
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Thema Bürgermeister: Seit 2012 residiert SPD-Mann Uwe Raab im Rathaus. Das soll ein Ende haben, sagen die anderen Parteien. Aber ob und, wenn ja, wie sie sich aufstellen, ist zumeist noch unklar. Gut, mit Sandra Huber von den Grünen hat sich bereits eine Bewerberin gemeldet. Die erste Frau übrigens in der Stadt, die für diese Funktion kandidiert.

Was machen die anderen? Bei der SPD wird es Uwe Raab auf einen zweiten Anlauf ankommen lassen, wie er gestern auf Anfrage bestätigte: „Mit viel Herzblut habe ich in den letzten Jahren für eine positive und erfolgreiche Entwicklung der Stadt Pegnitz gearbeitet und die verschiedensten Projekte, von der Integrierten Stadtentwicklung bis Konsolidierung, aufs Gleis gesetzt. Selbstverständlich ist einiges davon noch nicht - und kann es auch gar nicht sein - abgeschlossen.“ Deshalb stehe er gerne für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung.

Rückendeckung hat er dafür von seinem Ortsverein: „Der Vorstand hat bereits einen einstimmigen Beschluss gefasst hat, Uwe Raab der Aufstellungskonferenz als Bürgermeisterkandidat vorzuschlagen. Wir stehen mit breiter Brust hinter seiner erfolgreichen Arbeit und sehen mit ihm eine erfolgreiche Pegnitzer Zukunft gesichert“, sagt Vorsitzender Oliver Winkelmaier.

Die Freien Wähler

Bei den Freien Wählern ist die Lage ebenfalls ziemlich klar. Da dürfte wohl Fraktionssprecher Thomas Schmidt erneut starten. Sein zweiter Urnengang nach 2012. „Ich möchte das zumindest nicht ausschließen“, so Schmidt im Gespräch mit unserer Zeitung. Aber es spreche schon manches dafür.

Anders die Lage bei der Pegnitzer Gemeinschaft (PEG). Deren Fraktionssprecher Wolfgang Nierhoff, seines Zeichens auch zweiter Bürgermeister, übt  sich  noch in Zurückhaltung. „Ob ich ins Rennen gehe, ist absolut offen, wie auch die Frage, ob wir überhaupt einen Bewerber stellen.“ Ausschließen will auch er nichts.

Die CSU

Nun zur CSU. Die hat seit einigen Monaten das Problem einer Lagerbildung (siehe unten). Aktuell geht der neue Ortsverbandsvorsitzende Stefan Krieg davon aus, „dass wir einen Kandidaten stellen“. Tritt er eventuell selbst an? Das will er weder bejahen noch dementieren.

Das gilt auch für Regina Schrembs, Vorsitzende der lokalen Frauenunion. Sie sollte nach Kurier-Informationen eigentlich erst einmal im Stadtrat „aufgebaut“ werden, ehe sie dann 2026 zum Zuge kommen könnte - falls zum Beispiel ein Thomas Schmidt nur eine Amtsperiode absolvieren würde. Sie selbst sagt - genau: nichts. Nur so viel: „Das ist letztlich eine Entscheidung des Vorstands, da dürften noch einige Wochen ins Land gehen“.

Also eine Kampfabstimmung bei einer Nominierungsversammlung? Auch das könne sein, sagt dazu Stefan Krieg. Das wäre ja auch ein normaler demokratischer Vorgang. Aber er sagt auch: „Entscheidend ist, dass das Fundament passt, dass viele hinter dem stehen, was wir da tun.“

Thema Stadtrat: Bleiben wir gleich bei den Christsozialen, die seit Monaten unter internen Machtkämpfen leiden. Mit Heike Lindner-Fiedler hat sich jetzt eine Stadträtin in Richtung FWG-Fraktion verabschiedet. Mit Elvira Looshorn wird eine weitere langjährige CSU-Aktivistin den Gang zu den Freien Wählern gehen. Weitere Parteiaustritte sind nicht ausgeschlossen.

Das sagt auch Wolfgang Weber, Vorgänger von Stefan Krieg als Pegnitzer CSU-Chef. Er hatte mit einigen Mitstreitern – zu denen zunächst auch Krieg gehörte – versucht, die Partei am Standort zu verjüngen, die altgedienten Stadträte Günter Bauer und Fraktionsvorsitzender Manfred Vetterl sollten dabei künftig keine Rolle mehr spielen. Dieses Planspiel scheiterte, Krieg machte nicht mit, Weber trat in der Jahresversammlung nicht mehr an. Krieg hatte in der Jahresversammlung sein Verhalten erklärt, hatte diese totale Kontra-Haltung zwischen CSU-lern für nicht nachvollziehbar erklärt.

Die Frustrierten

Das hat Spuren hinterlassen. Das ist unüberhörbar im Gespräch mit dem Ex-Vorsitzenden Wolfgang Weber. „Wie es jetzt weitergeht, ist noch völlig offen“, betont er. Vorstellbar sei einiges. Etwa das Aufstellen einer eigenen Liste für die Stadtratswahl, unter einer noch unbekannten Bezeichnung. Oder der Schritt weiterer CSU-ler Richtung FWG.

Die sich übrigens selbst mit dem Gedanken beschäftigt, eine zweite Liste zu nominieren, eine Junge Liste. Möglich, sagt dazu Thomas Schmidt. Aber auf das sei noch nicht endgültig in trockenen Tüchern.

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