Es ist kaum zu glauben, was in der Stadt Kulmbach alles möglich ist. Da will, was sein gutes Recht ist, der Eigentümer eines Reiterhofs seinen Betrieb aufgeben und das Areal verkaufen. Idealerweise als Bauland. Schließlich bringt das den meisten Ertrag. Aber hier spielen ja noch viele andere Aspekte eine Rolle. Einer davon: Verträgt ein Dorf wie Seidenhof, das sich seinen Charakter erhalten hat, so viele neue Häuser auf einer Fläche, die noch dazu bislang als Außengebiet gelistet ist? Oberbürgermeister Ingo Lehmann, der sich vor der Wahl wegen des Baus einzelner Häuser als Kritiker mächtig ins Zeug gelegt und genau zu dem Thema Transparenz versprochen hatte, scheint das zur Seite gelegt zu haben. Denn in seiner Verantwortung ist nun ein großes Baugebiet in Seidenhof unter denkbar fragwürdigen Bedingungen auf den Weg gebracht worden.