Genauso sieht es Werner Burkhardt: „Wenn du deine Situation akzeptieren kannst, hast du es geschafft. Ich kenne Leute mit Behinderung und einem ausgeprägten Galgenhumor.“ Wem das gelinge, der könne auch über Komiker wie Chris Tall lachen.
Doch Vorsicht: „Mit den Menschen, die sich in ihrer Situation nicht oder noch nicht arrangiert haben, muss man vorsichtig sein. Das ist der Knackpunkt“, sagt Burkhardt. Humor auf (Achtung Gag) „Augenhöhe“ und in einem respektvollen Ton sei aber genau das Richtige.
Werner Burkhardt hatte mit Anfang 20 ebenfalls einen Motorradunfall. „Die Ärzte konnten es zunächst nicht mit Sicherheit sagen. Ich wusste es aber eigentlich insgeheim sehr schnell, dass ich querschnittsgelähmt bin.“
Umso beeindruckender die Karriere, die Burkhardt nach seinem Unfall hingelegt hat. Bei drei Paralympics geht er im Rollstuhl-Tischtennis an den Start: Im Jahr 2000 in Sydney, 2004 in Athen und 2012 in London. Bei zwei Weltmeisterschaften und sieben Europameisterschaften war er ebenfalls dabei.
„Bei allen Europameisterschaften konnte ich jeweils Silber oder Bronze im Team gewinnen“, sagt er. Sein größter Erfolg jedoch war die Vizeweltmeisterschaft im Team 2010 in Korea. „Ich wäre als normaler Sportler niemals so weit gekommen. Mein jetziges Leben möchte ich nicht missen.“ Seit 23 Jahren ist Burkhardt zudem Vorsitzender das Rollstuhl-Sportvereins (RSV) Bayreuth.
Humor ja, aber nicht unter der Gürtellinie
Heiko Hohner stürzte vor sechs Jahren mit einem Gleitschirm ab, sitzt seitdem ebenfalls mit Querschnittslähmung im Rollstuhl. Seit vier Jahren spielt er Tischtennis in der höchsten Rollstuhl-Klasse. Für ihn ist die Sache mit dem Humor und seiner Behinderung klar: „Ich habe damit überhaupt kein Problem. Es ist wie überall im Leben: Alles okay, es darf nur nicht unter die Gürtellinie gehen.“
Das sieht Günther Mayer genauso: „Wir Behinderten schreien immer danach, dass wir einbezogen werden. Ich bin deshalb sogar der Meinung, wer keine Witze über Menschen mit Behinderung macht, der grenzt sie aus.“