Klinikum-Umbau: Vorarbeiten laufen

Wenn beide Bauteile, die in den kommenden Jahren neu errichtet werden, an Ort und Stelle sind, wird das Klinikum Kulmbach ein ganz neues Gesicht haben. Foto: red Foto: red

Mehr als 120 Millionen Euro wird das Klinikum Kulmbach in den kommenden Jahren in die Erweiterung investieren. Für diese Summe soll das Haus erweitert, modernisiert und komplett neustrukturiert werden. Im Frühjahr 2017 könnte es losgehen.

 
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Für den ersten Bauabschnitt, den Anbau nach Süden, hat das Bayerische Kabinett auf Vorschlag von Gesundheitsministerin Melanie Huml bereits eine Förderung von 32,15 Millionen Euro beschlossen. Die Gelder werden im Haushalt 2018 eingestellt. Die Verantwortlichen des Klinikums Kulmbach haben, um baldmöglichst mit dem Bau beginnen zu können, Antrag auf die Genehmigung des vorzeitigen Baubeginns gestellt.

Stadtrat beschließt Ausweich-Bettenbau

Jetzt sollen bereits die Vorarbeiten anlaufen: Heute beschließt der Stadtrat über den Bauantrag für den Interims-Bettenbau. Geschäftsführerin Brigitte Angermann wird dabei auch dem Gremium die Planungen im Detail vorstellen. Auf Kurier-Anfrage sagt Angermann: "Wir werden den vollen Krankenhausbetrieb aufrechterhalten." Erst, wenn die Neubauten errichtet seien, werde der Durchbruch zu den bestehenden Gebäuden erfolgen. "Auch an der Bettenzahl wird sich nichts ändern", betont Angermann. Für die Patienten gebe es einen Ausweich-Bettenbau, so dass niemand befürchten müssen, abgewiesen zu werden.

Bettenbau ab März in Betrieb

Noch in diesem Jahr soll das Fundament für das Übergangsbauwerk auf dem Klinikums-Vorplatz errichtet werden. Die eigentlichen Bauarbeiten sind für Januar und Februar 2017 vorgesehen. Im März soll der Bettenbau bereits in Betrieb genommen werden. Wenn alles planmäßig läuft, kann schon im Frühjahr 2017 mit den eigentlichen Bauarbeiten für den Neubau Süd begonnen werden. Danach wird Angermann zufolge der Haupteingang verlegt werden müssen. Wie die provisorische Lösung ausfallen werde, sei noch unklar.

„Wir greifen eine Baumaßnahme an, die unser kommunales Haus auf ein neues Level heben und spürbare Verbesserungen für Patienten und Mitarbeiter mit sich bringen wird“, stellt  Oberbürgermeister Henry Schramm fest, der gemeinsam mit Landrat Klaus Peter Söllner an der Spitze des Klinikums-Zweckverbandes steht. Landrat Söllner ist überzeugt: „Dadurch werden die Wege für Patienten und Personal kürzer, es bleibt mehr Zeit für Betreuung und Behandlung."

Interimsbau wird später wieder verkauft

Kosten wird der erste Teil des Bauabschnitts neun insgesamt 42 Millionen Euro. Zehn Millionen Euro kommen aus Eigenmitteln des Klinikums. Bis Mitte 2019 soll der Neubau Süd fertig sein. Damit der Klinikbetrieb nicht leidet, weil Teile des Gebäudes während des Baus nicht genutzt werden können, investiert das Klinikum aus eigenen Mitteln insgesamt 3,8 Millionen Euro in den Interimsbau, informiert  Angermann. 2,8 Millionen Euro wird allein das Bauwerk kosten, das nach Abschluss der Bauarbeiten wieder abgetragen und verkauft werden soll. 90 Patientenbetten, die während des Umbaus nicht nutzbar sind, sollen in diesem Interimsgebäude untergebracht werden.

193 Betten entstehen im Neubau Süd

Der Neubau Süd wird im Erdgeschoss Flächen für die stationäre Aufnahme erhalten. Auch die Urologie und Unfallchirurgie ziehen dort ein. In den vier Obergeschossen entstehen Pflegestationen mit 193 Betten in Ein- und Zweibettzimmern. Damit wird die bereits seit längerem genehmigte Aufstockung der Bettenzahl um 30 verwirklicht. Im 1. Untergeschoss wird es Räume für die Hygieneabteilung, für die EDV-Abteilung und Konferenzräume geben. Im 2. Untergeschoss erfolgt eine Erweiterung der MRT-Abteilung und auch das Labor wird dort ganz neu gebaut. Das darunterliegende 3. Untergeschoss wird für interne Park- und Technikflächen genutzt werden.

Neubau West mit 80 Stellplätzen im Untergeschoss

Wenn der südliche Bauabschnitt abgeschlossen ist, geht es im Westen weiter mit einem Neubau. Im Erdgeschoss dieses Bauteils wird der neue Eingangsbereich realisiert: In den vier Obergeschossen darüber entstehen weitere Pflegestationen mit 144 Betten in Ein-und Zweibettzimmern. Im 1. und 2. Untergeschoss wird es etwa 80 weitere öffentliche Parkplätze geben. Im bestehenden Westbau werden über der Intermediate Care-Station weitere Funktionsbereiche für die Neurologie und die Endoskopie geschaffen. Diese Räumlichkeiten werden direkt an die zugehörigen Pflegestationen angebunden.

Im fünften und 6. Obergeschoss wird künftig die Dialyse untergebracht sein. Außerdem wird es dort Arztdiensträume geben, die Pflegedienstleitung wird dort einziehen und auch die Verwaltung zieht vom Erdgeschoss nach oben, damit die ebenerdig liegenden Flächen für die Patienten genutzt werden können.  Im Zuge dieses Bauabschnitts werden auch die Pflegestationen im ersten bis vierten Obergeschoss des westlichen Zentralbaus saniert.

Erweiterung der Notaufnahme im dritten Bauabschnitt

Der dritte Bauabschnitt dieser gewaltigen Investitionsmaßnahme ist der Umstrukturierung des Bestands im ersten bis vierten Obergeschoss des östlichen Zentralbaus gewidmet. Auch dort werden alle Patientenzimmer in Ein-und Zweibettzimmer umgewandelt. Freiwerdende Flächen will das Klinikum dann zur Verbesserung der Betriebsabläufe nutzen. Unter anderem ist die Erweiterung der Notaufnahme vorgesehen, die Physikalische Therapie soll zusätzliche Räume erhalten, der ambulante Ruheraum soll neugestaltet werden und auch die Personalumkleideräume erhalten mehr Platz.

Im Zuge des Baus des neuen Parkhauses, das teilweise noch in diesem Jahr fertig gestellt wird, musste der Wendehammer vorübergehend verlegt werden. Jetzt sind die Arbeiten in diesem Bereich abgeschlossen. Der Wendeplatz wird am Donnerstag an seinen angestammten Platz zurückverlegt. Auf dem Platz hinter dem Klinikumsgebäude, der den jetzt abgerissenen Hochwasserbehälter beherbergte, werden ab Mitte November vorübergehend 50 Parkplätze angelegt, bis das Grundstück für den Erweiterungsbau des Hauses benötigt wird. Aufgrund ungünstiger Witterungsverhältnisse könnten Teile der Parkhausbauarbeiten erst im nächsten Jahr beendet werden, so Angermann. mb/ue

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