Extreme Wetterphänomene treten verstärkt auf
Die Hitzephasen im Frühjahr würden häufiger werden. „Das wird für unser ganzes Leben eine große Rolle spielen.“ Dabei werde es in Zukunft Monate geben, in denen so gut wie kein Regen falle. Und dann wieder Tage, in denen in sehr kurzer Zeit starke Niederschläge vorkommen. Der Starkregen könne mit Hochwasserereignissen erhebliche Folgen haben. „Diese Phänomene werden sich verstärken.“ So werde es Zeiten geben, in denen im Frühjahr das Wasser fehle und auch die Winter unterdurchschnittlich trocken sind. Die Jahresmitteltemperatur in Fichtelberg ist zum Beispiel inzwischen so hoch wie die in Bamberg in den sechziger Jahren.
Wetterlagen wie blockierende Hochdruckgebiete führten ebenfalls zu extremen Wetterereignissen in Europa in 100 Kilometer Abstand. Dazu zählen die Klimaforscher trockene und überwiegend warme bis extrem warme Hitzeperioden, lokale Zonen mit extremen Schauern, Gewittern mit Hagel, Tornados und Hochwasser und lang anhaltende Regenfälle mit Hochwassergefahr an großen Flüssen.
Frost wird bleiben: Keine Mediterrane Pflanzen
Da die Trockenphasen zunehmen, geraten auch die Pflanzen unter Stress. Beim Waldumbau sei daher zu berücksichtigen, dass es weiterhin Fröste geben werde. „Mediterrane Pflanzen werden wir bei uns nicht haben.“ Naturbelassene Wälder würden den Klimawandel am besten vertragen. Im Fichtelgebirge sei bereits eine Zunahme der Verdunstung zu bemerken, wodurch die Belastungsgrenzen der Ökosysteme überschritten werden.
Fokens Prognose: Bis 2050 ist mit einer Zunahme der Temperaturen um drei Grad zu rechnen. Wenn das Pariser Abkommen nicht eingehalten werde, gehe er von vier Grad aus. Die lokale Temperaturerhöhung sei fast doppelt so hoch wie die globale Temperaturerhöhung.
Hintergrund:
Die Studierenden der Uni Bayreuth treibt das Thema Klimawandel ebenfalls um. So fand zu Beginn des Sommersemesters die Klimawoche auf dem Campus statt. Organisiert wurde sie vom Sprecherrat für Technik, Umwelt, Mobilität Infrastruktur im Studierendenparlament zusammen mit dem Referat für Nachhaltigkeit. Über 20 Initiativen aus Stadt und Uni beteiligten sich beim Rondelltag und stellten sich vor.
Die Klimawoche umfasste Vorträge, Workshops und Diskussionen, Planspiele und Führungen, bis hin zu Gärtnerangeboten. Zur Diskussion über nachhaltiges Wirtschaften waren rund 40 Zuhörer gekommen. „Wir stehen vor einer riesigen Herausforderung bei der Bewältigung der Klimakrise. Ohne Dialog und Kreativität werden wir das nicht schaffen und diese Denkprozesse wollten wir anstoßen“, stellt Caro Ow fest.
Mit Sprecherrat Luca Thomas entwickelte sie das Programm. Thomas hätte sich ein wenig mehr Resonanz gewünscht, doch der Rondelltag und die Podiumsdiskussion seien ganz gut besucht gewesen. Die Uni müsse weiter an ihrer Nachhaltigkeitsstrategie arbeiten, findet er. Wozu auch ein Campus-Nachhaltigkeitsmanager gehöre, der bis Ende 2021 eingestellt werden sollte, aber noch immer nicht da sei.