Klaus Spörl stellte Antrag am Verwaltungsgericht Privatunternehmer will in Bayreuth Krankentransporter fahren

Das Rote Kreuz hat in Bayreuth das Monopol bei den Krankentransporten – daran ändert sich möglicherweise etwas. Ein privater Unternehmer aus Münchberg hat jetzt am Verwaltungsgericht einen Vergleich erkämpft.

 
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 Foto: red

Morgens um sieben ist die Welt der Krankentransporte noch in Ordnung. Da starten Yvonne Hirschmann (34) und Lena Hertrich (18), die ihren Bundesfreiwilligendienst leisten, ihren Rot-Kreuz-Wagen. Sie fahren einen Schwerkranken vom Bezirkskrankenhaus ins Klinikum Bayreuth. Vom Zimmer abholen, zudecken, ans Auto bringen. Alles Routine. Hirschmann hat dem Mann ein Handtuch um den Kopf gewickelt. „Der kommt doch gerade aus dem warmen Bett.“ Eben doch keine Routine. Es ist viel Zwischenmenschliches dabei. Aber es ist auch ein Geschäft. Bei dem Klaus Spörl gerne mitmischen würde. Seit 15 Jahren versucht er, die Rettungs- und Krankentransportwagen seiner Firma ORMS in Bayreuth laufen zu lassen. Vergeblich.

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Verwaltungsgericht

Bayreuth sei „ein kleines gallisches Dorf“, sagt Spörl. Fest in der Hand des Roten Kreuzes – verteidigt von den Chefs der Genehmigungsbehörden, die sein Unternehmen aus der Stadt heraushalten wollten. Deshalb auch die langen Genehmigungsverfahren. Und sein Gang vors Verwaltungsgericht, das ihm jetzt teilweise recht gab.

Spörl war nämlich an einer rein rechtlichen Hürde gescheitert: Er hat laut Verwaltungsgericht seinen Antrag falsch gestellt. Ursprünglich wollte er zwei Autos in Kulmbach und zwei in Bayreuth fahren lassen. Im Laufe der Verhandlungen schraubte er seinen Anspruch auf ein Auto herunter – änderte aber nicht den Antrag. Die Stadt nahm seinen Antrag ganz genau – und verweigerte ihm vier Autos. Begründung: Vier Krankentransportautos hätten negative Auswirkungen auf den öffentlichen Krankentransport. Denn die Kostensituation im Rettungsdienst sei eng: Wenn zusätzliche Wettbewerber mitmischten, verschlechtere sich die Ertragssituation der Öffentlichen.


Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der Montagsausgabe (21. Januar) Ihres Nordbayerischen Kuriers.

Symbolbild: pa