Klaus-Dieter Wolff-Preis Die Ukraine braucht weiterhin Hilfe

Das Jahr 2022 steht im Zeichen des Ukraine-Krieges. Einer, der sich für die Menschen in dem vom Krieg gebeutelten Land einsetzt, ist Nicolai Teufel.

 
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Nikolai Teufel wird, wie Club-Präsident Robert Eichler erläuterte, für vorbildliche ehrenamtliche Leistungen auf kulturellem oder sozialem Gebiet ausgezeichnet. Der nach dem Gründungspräsidenten der Universität und des Rotary-Clubs benannte Preis würdigt Menschen, deren Verdienste Vorbild und Ansporn für den akademischen Nachwuchs sind.

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Auf Vorschlag des Studierendenparlaments bekam Nikolai Teufel die Auszeichnung im Jahr 2022. Wie Laudator Universitätspräsident a.D. Prof. Helmut Ruppert unterstrich, entspricht das interkulturelle und soziale Engagement des Bayreuthers in herausragender Weise den Anforderungen des Preises.

Langjähriges ehrenamtliches Engagement

Schon in jungen Jahren war Teufel ehrenamtlich in der Wasserwacht Hollfeld und beim Roten Kreuz engagiert. Nach seinem Abitur am Graf-Münster-Gymnasium und Studium des Lehramts für Gymnasien für Deutsch und Geographie, das er mit Auszeichnung abschloss, war Teufel ab 2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geographischen Institut der Universität Bayreuth. Seit 2019 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fortbildungszentrum für Hochschullehre.

Träger des „Goldenen Raben“

Als Student brachte er sich in der Fachschaft Biologie/Chemie/Geowissenschaften ein. Später beteiligte er sich als Vertreter des akademischen Mittelbaus in der universitären Selbstverwaltung. Für sein Talent in der Hochschullehre erhielt er den Preis für herausragende Lehre, den „Goldenen Raben“, der Universität.

Nicolai Teufel organisierte Seminare und Sommerschulen, die der Zusammenarbeit von Studierenden aus Deutschland und aus ostmitteleuropäischen Ländern dienten. Sein Engagement habe auch den DAAD, das Auswärtige Amt, das BMBF und BayHOST überzeugt, die finanzielle Hilfen zur Verfügung stellten.

Internationaler Studierendenaustausch

Migration und Integration in der bayerischen Grenzregion und digitale Instrumente der Wissensvermittlung und Bildung sind Themen, die ihn beschäftigten. Der internationale Dialog sei dem Preisträger ein besonderes Anliegen, so Ruppert. Als stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bayreuth habe er sich beim Bayreuther Bürgerfest und den Neudrossenfelder Europatagen eingebracht. Insbesondere wolle er jedoch Verständnis für die Kultur und Gesellschaft der Ukraine wecken. So habe er 2019 eine Reise von ukrainischen Studierenden nach Krakau und Auschwitz unterstützt, Projekte zur transnationalen Freundschaft angestoßen und begleitet.

Spendentransporte in die Ukraine

Hauptsächlich für seinen humanitärer Einsatz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine verdiene Teufel große Anerkennung, fasste Ruppert zusammen. Schon in den ersten zehn Tagen habe Teufel gemeinsam mit ukrainischen Studierenden eine Sachspendenaktion angestoßen. Die Spenden wurden vor dem Glashaus gesammelt und auf den Weg in die Ukraine gebracht. Erst mit 31 Minibussen, dann mit vier Lastwagen eines Bayreuther Logistikunternehmens. Auch im Krisenstab der Stadt Bayreuth war Teufel Mitglied. Zusammen mit dem Klinikum und dem IHK Gremium wurden medizinische Hilfsgüter in die Ukraine transportiert. Auch die Hilfsbrücke Oberfranken-Transkarpatien (Stiftung Verbundenheit) habe er mit seinem Wissen unterstützt.

Praktizierte interkulturelle Zusammenarbeit

Zusätzlich rief er zu mehreren Demonstrationen zur Unterstützung der Ukraine auf. Vor allem die zivile Bevölkerung, die unverschuldet in den Krieg geraten ist und Hilfe benötigt, liegt ihm am Herzen. „ In überwiegend ehrenamtlicher Tätigkeit hat er Hervorragendes geleistet. Er ist ein Vorbild für praktizierte interkulturelle Zusammenarbeit“, würdigte Ruppert den Preisträger.

Dieser wurde in einem kurzen Videobeitrag vorgestellt: Stur, zielstrebig und empathisch, so bezeichnete er sich darin selbst. Er hob darin die Resilienz der ukrainischen Zivilgesellschaft hervor. Die Menschen sollten auf ihre eigenen Stärken vertrauen. Sein Wunsch: „Frieden nach dem ukrainischen Krieg.“ Um die Ukrainer zu verstehen, seien persönliche Begegnungen wichtig.

Es ist noch immer nicht genug

In seiner Dankesrede appellierte Teufel an die Zuhörer, Vertrauen und Wertschätzung zu entwickeln. Denn es sei immer „noch nicht genug“ getan worden. Er werde weiterhin Unterstützung für die Ukraine fordern. Teufel schilderte die Geschichte eines ukrainischen Freundes, der sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hatte. Mit ihm stehe er in Kontakt und wolle ihm helfen, vom Preisgeld tragbare Stromspeicher und Geräte zur Satellitenkommunikation zu beschaffen. Ein andere Freund, ein Dozent, sei mit 45 Jahren gefallen. „In der Ukraine gibt es eine hungrige, junge zivilgesellschaftliche Generation“, sagte er. Diese setze sich für demokratische Werte ein und eine bessere Zukunft – und brauche weiterhin Unterstützung aus dem Westen.