Klassik-Musik-Comedy „Bühne frei“ für Summertime

Die wichtigste Nachricht hat Hendrik Schröder ausgesprochen: „Bühne frei.“ Es war der erste von 20 Abenden am Kulturkiosk in der Wilhelminenaue und der Startschuss für die Reihe „Bayreuth Summertime“, die der künftige Leiter des Friedrichs Forums damit gegeben hat.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Bayreuth - Das Wort Freude war an diesem Abend sehr oft zu hören. Schröder freute sich, dass es jetzt soweit ist und dankte dem Bayreuther Stadtrat dafür, dass dieser den Kulturetat nicht gekürzt hat. Kulturreferent Benedikt Stegmayer freute sich „total auf das Festival“ und hob dabei Vielfalt und Qualität hervor. Hans Torge Bollert, der Frontman von Bidla Buh, freute sich auf das erste Konzert nach sieben Monaten Winterschlaf.

Rund 80 Zuhörer waren am Dienstagabend zum Auftritt des Klassik-Musik-Comedy-Trios in der Reihe der Konzerte der Gesellschaft der Kulturfreunde gekommen. Und – jede Wette – auch sie haben sich gefreut.

Grönemeyer-Parodie

Es gab aber auch viel zu beklatschen, denn die drei Musiker der Truppe Bidla Buh ließen innerhalb einer Stunde in hohem Tempo ein kurzweiliges Programm abschnurren, das dem Anspruch von Vielfalt und Qualität vom ersten bis zum letzten Ton voll gerecht wurde. Die Musiker nahmen ihr eigenes Klassik-Genre, und somit auch sich selbst, lustvoll auf die Schippe. Mit Hilfe eines kontrolliert biologischen Blasebalg-Fitnessorchesters präsentierten sie ein skurriles Potpourri vom Floh-Walzer bis zum Radetzki-Marsch. Hans Torge Bollert demonstriert eindrucksvoll, dass er von der rosafarbenen Jazz-Trompete bis zur Gartenschlauch-Trompete mit Trichter wohl so gut wie jedem Blasinstrument Töne entlocken kann. Und er kann sogar singen wie Herbert Grönemeyer und Udo Lindenberg. Wenn man das tatsächlich als Singen bezeichnen möchte. Jedenfalls wurde die Grönemeyer-Parodie zu einem der Highlights des Abends.

Erlösend und erleichternd

Am Ende waren alle zufrieden. Von den Besuchern waren nach dem Konzert Kommentare zu hören wie „tolles Programm“, „die sollten öfter kommen“, „man ist ganz gierig darauf“ oder „die hätten ruhig länger spielen können“. Markus Falkenstein aus Bayreuth sagte, er sei froh, dies wieder zusammen mit anderen Menschen erleben zu können. „Die Künstler haben viel gegeben.“ Hendrik Bargel bezeichnete die Veranstaltung als „unglaublich erlösend und erleichternd“. Allmählich bekämen die Leute Lust, wieder Kultur zu erleben. Der zehnjährigen Mathilda hat vor allem die Nummer mit den Trompeten gefallen.

Autor

Bilder