Kirchahorn: Pendler in der Radarfalle

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Foto: Udo Bartsch Foto: red

Für Pendler aus dem Ahorntal ist die Fahrt zur Arbeit nach Bayreuth eine Geduldsprobe. Auf der Staatsstraße im Forst gilt Tempo 60, in den Kurven sogar Tempo 40. Dabei darf in Kirchahorn immer noch 50 gefahren werden. Da muss Abhilfe her.

 
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Die Bürger im Ahorntal sind verärgert. Und zwar aus drei Gründen, wie Bürgermeister Gerd Hofmann schildert. Da ist zunächst die Ankündigung der Polizei. Die hatte bei Besprechungen im Landratsamt Radarkontrollen angekündigt. Die Kontrollen sollten sich gegen Motorradfahrer richten, die im Verdacht stehen, auf der Bergstrecke am Wochenende gegen das Tempolimit zu verstoßen.

In die Radarfallen fuhren aber auch viele Pendler, weil die Polizei auch werktags am Morgen kontrollierte. "Zu ganz untypischen Zeiten für Motorradfahrer", berichtet Bürgermeister Hofmann. Auch er sei schon geblitzt worden, als er mit dem Auto unterwegs nach Bayreuth zur Dienstbesprechung der Bürgermeister war. Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 Stundenkilometer im Forst behindere nun die Einheimischen, während die Motorradfahrer ihre halsbrecherischen Rennen an den Wochenenden fortsetzten. So dächten viele im Ort, so Hofmann. Und weil die Unfälle zurückgegangen seien, sähen die Behörden auch keinen Anlass, Tempo 40 im Forst wieder aufzuheben.

90 Prozent Vernünftige

Zum Problem räumt Hofmann - wie sein Kollege Werner Kaniewski in Glashütten ein: 90 Prozent der Motorradfahrer fahren auf der Staatsstraße vernünftig. Aber die übrigen zehn Prozent. Die seien gut vernetzt, würden sich gegenseitig vor Kontrollen warnen, sobald sich die Polizei zeige.

Ein weiteres Ärgernis für die Ahorntaler: das ausbleibende Tempolimit für den Bereich der Schule im Ort. Dort solle Tempo 30 gelten - wegen der Kinder. "Oben, wo kein Hase am Straßenrand sitzt, gilt Tempo 40, während im Ort vor der Schule 50 gefahren werden darf", wundert sich Hofmann. Das verstehe, wer will.

Ein riesige Schild fürs Dorf

Und schließlich ärgern sich die Anwohner auch darüber, dass immer noch kein Schild aufgestellt werden durfte, obwohl das Landratsamt sich damit schon lange beschäftigt. Auf Anfrage äußerte sich Landratsamt Bayreuth zum Schild. "Die Beschilderung für Tempo 30 wurde von uns angeordnet", so Pressesprecher Michael Benz. Es müsse aber noch ein geeigneter Standort für die Beschilderung gefunden werden. Die sei Sache der Gemeinde Ahorntal und des Staatlichen Bauamts Bayreuth. Wegen der Größe der Tafel sei es schwierig einen Platz zu finden. Das Schild bestehe aus zwei Verkehrszeichen mit zwei Zusatzzeichen auf einer Trägerplatte. Dafür sei ein großes und tiefes Fundament notwendig.

Gar kein Platz dafür

Ähnliche, weit hin sichtbare Schilder stehen übrigens an den Zufahrten zum Würgauer Berg. Ihre Größe erinnert an die Maße von Hinweistafeln, wie sie an der A9 zu sehen sind. Es ist diese stattliche Größe, die der kleinen Gemeinde Probleme bereitet. Denn parallel zur Ortsdurchfahrt verlaufen Leitungen, so Bürgermeister Hofmann. Für die beiden Fundamente mit den Maßen eines Sarges sei dort gar kein Platz.

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