Kinderschutzbund feiert Jahrmarkt der Kinderwünsche

Mitten drin im Candy-Shop. Da konnten die wenigsten nein sagen. Neben Gummibärchen gab es auch frisch gedrehte Zuckerwatte, oder man konnte beim Dosenwerfen sein Glück versuchen. Foto: Gabi Schnetter

Ein Bauernhof mit Candy-Shop und Zuckerwatte, aber auch Reitpferden, Schildkröten und Hundewelpen. Rund 60 ukrainische Flüchtlinge genossen das Fest des Kinderschutzbundes im idyllischen Fenkensees.

 
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Hunde streicheln, Schildkröten tragen, zum ersten mal auf dem Rücken eines Pferdes sitzen, all das war möglich auf dem Bauernhof von Gerhard Heinz und Frank Will in Fenkensees. Wie einen kleinen Jahrmarkt hatten die beiden den großen Hof für ihre Besucher – rund 60 Kinder und Familien aus der Ukraine gestaltet. Organisiert hatte den Ausflug der Kinderschutzbund Bayreuth, finanziert von der Kurier-Stiftung „Menschen in Not.“

Swetlana Steinlein, die gemeinsam mit einigen Helfern des Vereins die Veranstaltung begleitet, spricht von einem „Paradies für groß und klein“, das man hier vorgefunden habe. Die Kinder erobern schnell die einzelnen Stationen. Vor allem der Candy-Shop, an dem man sogar Zuckerwatte drehen kann, ist umlagert. Aber auch das Mikroskop von Prof. Elisabeth Obermaier vom Botanischen Garten Bayreuth, der Büchsenwerfstand und natürlich müssen die Hundewelpen immer wieder gestreichelt werden. Die Eltern genießen vor allem einen entspannten Nachmittag bei Kaffee und Kuchen oder gegrillten Leckereien. Der Kinderschutzbund plant weitere Ausflüge für ukrainische Flüchtlinge in den Sommerferien. „Wir wollen nach Pottenstein und Hundshaupten fahren,“ sagt Swetlana Steinlein. Im Hammerstätter Hof in Bayreuth laufen in der Zwischenzeit vier Deutschkurse weiter. „Für alle, die weitermachen wollen.“ Bei zwei Deutschkursen werden vor allem Mütter mit kleineren Kindern angesprochen, weil es bei diesen Kursen Kinderbetreuung gibt. Die Beteiligung ist unterschiedlich. „Insgesamt sind es wöchentlich rund 17 Schüler und Schülerinnen und ebenso viele Erwachsene und etwa acht kleinere Kinder, die durch unser Bastelteam betreut werden“, sagt Ingo Knoll vom Kinderschutzbund. „Die Kurse laufen noch bis zu den Sommerferien. Ab Herbst planen wir dann Hausaufgabenbetreuung für alle Kinder zwei mal wöchentlich im Hammerstätter Hof – auch für andere Kinder mit Sprachdefiziten und der Möglichkeit zusätzlicher Deutschförderung. Außerdem können auch Kurse direkt in den Schulen auf Anfrage stattfinden. Hier geht es in erster Linie darum, den Wortschatz zu erweitern.“

Im Graf-Münster-Gymnasium (GMG) sind seit Mai sieben Schüler und im Richard-Wagner-Gymnasium (RWG) 13 Schüler im zusätzlichen Deutschunterricht; außerdem läuft jeden Freitag ein Leseclub speziell für Kinder aus der Ukraine mit etwa fünf Kindern. „Der anfängliche Andrang auf die Kurse im Hammerstätter Hof hat sich gelegt, da die meisten Kinder jetzt in den Schulen sind – und auch teilweise in Willkommensklassen,“ erklärt Ingo Knoll.

Der Kurs am GMG läuft während der Ferien weiter. Die Schüler aus der 10. Klasse wollen unbedingt ihr Deutsch verbessern, damit sie in die Oberstufe können. Und auch aus dem RWG gebe es einzelne Anfragen. Insgesamt sollen alle ukrainischen Kinder spätestens ab dem neuen Schuljahr in die Regelklassen gehen. „Damit besteht an allen Schulen ein Förderbedarf, der aber seitens der Schule oft nicht abgedeckt ist.“

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