Kindergartenplätze Eine Punktlandung im Nebel

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Stefanie Salihu, die Leiterin der Container-Krippe der Kindertagesstätte Saas, mit einem ihrer Schützlinge am Fenster der Container. Derzeit läuft die Eingewöhnungszeit für die Kleinen in der Krippe. Die Sozialreferentin Manuela Brozat sagt: Alle hätten einen Platz bekommen. Im Frühjahr sah das noch ganz anders aus. Foto: Eric Waha Foto: red

Ob das Thema in seiner Tragweite in der Stadtverwaltung tatsächlich angekommen ist? Die Frage muss man stellen, wenn man über die Zahl der Kindergarten-, Hort- und Krippenplätze in Bayreuth nachdenkt. Nachdem es im Frühjahr dramatisch ausgesehen hatte – rund 100 Plätze fehlten in den Kindergärten, vor allem im Bayreuther Süden –, hat die Stadt zusammen mit den Trägern eine Punktlandung hingelegt. „Es gibt keine Unterversorgung mehr“, sagt die Sozialreferentin Manuela Brozat auf Nachfrage unserer Zeitung.

 
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Die Container stehen – wenn auch noch nicht überall. Die Ausstattung ist ordentlich, innen sieht es fast so aus wie in einem ganz normalen Kindergarten. Bedingungen, mit denen man arbeiten kann. Aber: Eben nur übergangsweise. Nicht für immer. Fragt man nach Dauerlösungen, zieht der Nebel auf, in dem man stochern kann: Man suche im Süden nach passenden Grundstücken, verhandle mit Trägern, es gebe womöglich sogar einen neuen Anbieter, wobei aber noch nichts spruchreif sei.

Und: Die Planung, also die Geburtenzahlen der Jahrgänge, die im kommenden Jahr reif für den Kindergarten werden, wolle man sich genau anschauen. So richtig sicher dürften sich Eltern, die mit einem Kindergartenplatz rechnen und auch damit planen, angesichts dieser Aussagen nicht fühlen. Wobei gerade sie Planungssicherheit brauchen, wenn es etwa um den Wiedereinstieg in den Beruf nach der Elternzeit geht.

Logisch, man kann nicht für alle Eventualitäten planen, kann nicht unterm Jahr für alle Zuzüge sofort gerüstet sein. Das verlangt auch keiner. Aber wer begeistert von wachsenden Bevölkerungszahlen und Zuzügen berichtet, wer wie die Oberbürgermeisterin Bayreuth zur kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands machen will, der muss auch die Voraussetzungen schaffen, dass die Infrastruktur mitwächst. Zu der gehören als wichtige Nahtstelle Kindergärten und Schulen. Damit Bayreuth für Familien zur persönlichen Punktlandung werden kann.

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