Kinder-Betreuung in Bayreuth Fraktionen fordern Weiterbetrieb der Altstadt-Kita

Bayreuther Gemeinschaft, FDP und Junges Bayreuth wollen drei Varianten prüfen lassen, wie es mit dem Kindergarten weitergehen könnte.

 
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Derzeit werden knapp 50 Kinder in zwei Gruppen in der Kita im Bayreuther Stadtteil Altstadt betreut. Im Sommer 2028 soll Schluss sein. Möglichkeiten des Weiterbetriebs sollen nun aber geprüft werden. Foto: Jürgen Lenkeit/Archiv

Im Frühjahr erreichte einige Eltern im Bayreuther Stadtteil Altstadt eine schlechte Nachricht: Der dortige Kindergarten in der Fantaisiestraße 6 ½ soll im Sommer 2028 geschlossen werden. Als Grund nennt die Diakonie als Trägerin einen hohen Sanierungsbedarf. Den könne die Kirche als Eigentümerin nicht mehr stemmen.

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Wenig später sorgte die Nachricht auch im Bayreuther Stadtrat für Sorgen, denn damit könnte sich so die ohnehin schwierige Situation bei der Kinderbetreuung weiter zuspitzen.

Zuletzt kam ein wenig Hoffnung auf: „Es fanden noch einmal mehrere Gespräche statt“, teilte der Geschäftsführer der Gesamtkirchenverwaltung Markus Scherm kürzlich dieser Redaktion auf Nachfrage mit.

Nun wollen die Stadtratsfraktionen Bayreuther Gemeinschaft (BG), FDP und Junges Bayreuth (JB) weiter Bewegung in die Sache bringen: In einem gemeinsamen Antrag fordern sie, mehrere Varianten zum Weiterbetrieb der Altstadt-Kita zu prüfen.

Bayreuther Stadträte halten Lage für ideal

Denn mit dem Aus des Kindergartens „würden die Plätze von rund 50 Kindern, die derzeit in zwei Gruppen betreut werden, wegfallen, womit sich der in den letzten Jahren entstandene Mangel an Betreuungsplätzen weiter verschärfen wird“, heißt es in dem Antrag.

In diesem Zusammenhang wird auch auf den bundesweiten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab 1. August 2026 verwiesen. Und die Altstadt-Kita läge „ideal zwischen der Grundschule Meyernberg und der Luitpoldschule und sollte auf keinen Fall aufgegeben werden“.

Mehr Gruppen im Nachbar-Gebäude?

Unter Erstens bitten die Fraktionen zu prüfen, ob in dem benachbarten Schlösschen, Fantaisiestraße 6, dessen Erdgeschoss bereits vom Kindergarten genutzt werde, eine weitere Kindergruppe oder ein Hort für eine Ganztagsbetreuung eingerichtet werden kann. Das Gebäude befände sich dem Antrag nach im Eigentum der städtischen Wohnungsgesellschaft Gewog.

Hierzu wird außerdem beantragt, dass geprüft wird, ob die Stadt Bayreuth selbst oder die Gewog als 100-prozentige Tochter der Stadt für dieses Gebäude einen Zuschuss aus dem Landesförderprogramm „Ganztagsausbau - Förderung von Investitionen zum Ausbau ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder im Grundschulalter“ erhalten kann. Des Weiteren wird darum gebeten zu klären, ob die Diakonie als Träger erhalten bleiben könnte.

Kauft Stadt das Gebäude, um Altstadt-Kita zu erhalten?

Die zweite Variante, die dem Antrag nach geprüft werden soll, ist ein Ankauf des Gebäudes Fantaisiestraße 6 ½, wo die Kita aktuell hauptsächlich untergebracht ist – entweder durch die Stadt selbst oder die Gewog.

„Zu klären wäre in diesem Fall, ob das Gebäude dann an die Diakonie vermietet, oder ob die Stadt selbst als Träger tätig wird“, heißt es in dem Antrag. Beim Kaufpreis solle berücksichtigt werden, dass die Stadt Bayreuth erst im Sommer 2024 auf eigene Kosten eine neue Heizungsanlage in das Gebäude habe einbauen lassen. Außerdem wollen die Fraktionen hierzu wissen, ob ein Wertgutachten für das Gebäude vorliegt.

Weiteres Gebäude im Spiel

BG, FDP und JB ziehen außerdem ein weiteres Gebäude in der Nachbarschaft für einen Altstadt-Kindergarten in Betracht. Im Antrag wird gefordert dem Stadtrat in der nächsten Vollsitzung am 25. Juni mitzuteilen, wer der Eigentümer jenes Grundstücks ist.