„Keine Querelen“ Freie Wähler in Fichtelberg widersprechen ihrem Vorsitzenden

Versöhnlich, aber durchaus selbstkritisch: Bernhard Kraus Foto: red

Auf die heftige Kritik ihres Vorsitzenden reagieren die Freien Wähler im Gemeinderat gelassen. In Sachen Transparenz gebe es aber „Verbesserungsmöglichkeiten“.

 
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Fichtelberg - Zu den Vorwürfen ihres Vorsitzenden melden sich jetzt die Angegriffenen zu Wort. Man wolle weder „befeuern“ noch „anschießen“, schreiben die Freien Wähler im Gemeinderat. Außerdem gebe man auf alles eine Antwort. Rüdiger Esser, der Vorsitzende der FW hatte seinen Gemeinderäten vorgeworfen, sie würden dem Bürgermeister zu wenig auf die Finger schauen – und alles hinter verschlossenen Türen mit im besprechen.

Esser zielte vor allem auf fehlende Transparenz bei der Gemeinderatsarbeit. Ein Wahlversprechen der Freien Wähler. Bernhard Kraus, zweiter Bürgermeister, betont, dass die Mitglieder der FWG-Fraktion sicherlich wegen des Versprechens der Transparenz gewählt worden seien, „zum anderen jedoch noch mehr wegen des Versprechens einer konstruktiven Zusammenarbeit im Gemeinderat mit dem Bürgermeister und der Verwaltung zum Wohl der Gemeinde Fichtelberg“. Die Wähler in Fichtelberg hätten „keine Lust auf Querelen im Gemeinderat, weder zwischen den Gemeinderäten, noch mit dem Bürgermeister“, so Kraus weiter. Er betont, dass er für alle FW-Gemeinderäte spreche.

Genau hier vermutet er „die grundlegende Meinungsverschiedenheit“ zu Esser, dem Vorsitzenden der FWG Fichtelberg. Esser hatte im Gespräch mit dem Kurier seinen Gemeinderäten vorgeworfen, mit Informationen aus den Fraktionsbesprechungen hinterm Berg zu halten. Bei seiner Wahl zum Vorsitzenden hatte er angekündigt, die Gemeindepolitik zu „befeuern“. Kraus schlägt einen versöhnlichen Ton an: „Wir wollen niemanden befeuern oder anschießen.“ Ziel der Fraktion der FWG Fichtelberg sei es, innerhalb des Gemeinderates und mit dem Bürgermeister „einen Konsens in Fragen zur Gemeindearbeit herbeizuführen“. In zeitintensiven Diskussionen würden „Argumente sachlich erörtert und versucht, jeweils Lösungen zum Wohl der Gemeinde zu finden“. Dies sei im vergangenen dreiviertel Jahr der Wahlperiode aus der Sicht der Fraktion „gut gelungen“. Außerdem seien „viele Projekte auf den Weg gebracht“ worden. Kraus: „Das soll auch so bleiben, wir sind keine Opposition, sondern Teil des Kommunalparlaments mit klarem Auftrag der Wähler, Lösungen zu finden.“ Auf den Vorwurf Essers der angeblich fehlenden Transparenz sagt Kraus: „Die Transparenz wird so weit wie möglich hergestellt, die Bürger haben einen Anspruch darauf.“ Er räumt aber auch ein, dass es „sicherlich dazu noch Verbesserungsmöglichkeiten“ gebe. Die Gemeinderäte seien „gerne bereit, sachliche und konstruktive Hinweise und Beratung anzunehmen“. Abschließend sagt er: „Und wer uns fragt bekommt auch eine Antwort“.

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