Anfang Oktober hatte Sanierungs-Geschäftsführer Martin Schoebe noch davon gesprochen, dass Gespräche mit Investoren „mit Hochdruck“ weiterverfolgt würden und es noch vorsichtigen Optimismus für eine Teil-Rettung gebe. Diese Investorensuche sei erfolglos geblieben, „obwohl mehr oder weniger die gesamte Branche vorbeigeschaut hat“, sagte Insolvenzverwalter Graf jetzt, und: „Mit zwei, drei potenziellen Investoren wurde konkret verhandelt.“
Schleichender Niedergang
Es habe sich dann aber schnell herausgestellt, dass die Porzellanfabrik Walküre „auf einem zunehmend schwierigen Markt als kleine Einheit nicht überlebensfähig ist“.
Bei dem Unternehmen habe es schon seit einigen Jahren einen eher schleichenden Niedergang gegeben. Die Lage habe sich dann aber im vergangenen Jahr plötzlich deutlich verschlechtert. Damit hatte das Unternehmen im August auch seinen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung begründet. Es habe deutliche Umsatz- und Auftragsrückgänge gegeben, nachdem von Kunden größere Projekte und Abrufaufträge verschoben worden seien, hieß es damals.
Als Insolvenzverwalter werde er sich daran machen, noch bestehende Forderungen der Porzellanfabrik Walküre einzuziehen, später an die Gläubiger zu verteilen und das Unternehmen abzuwickeln, sagte Graf. Die Immobilien sowie das Werksgelände in der Gravenreuther Straße gehören dagegen seit einigen Jahren nicht mehr dem Unternehmen.
Info: Mit der Abwicklung der Porzellanfabrik Walküre geht eine 120-jährige Firmengeschichte zu Ende. Das Unternehmen wurde 1899 gegründet und zuletzt in vierter Generation von den Urenkeln des Gründers geführt. Es produzierte Geschirrporzellan vor allem für die Hotellerie und Gastronomie im In- und Ausland und hatte für sein Design immer wieder auch renommierte Auszeichnungen bekommen.