Keine Keime im Wasser Schluss mit Chlor am Eichelberg

Über die Einspülleitung waren Keime in die Filter des Wasserwerks am Eichelberg gelangt. Die Chlorung kann jetzt, nach mehr als vier Wochen, eingestellt werden. Foto: Eric Waha/Eric Waha

Das Chloren hört auf im Wasserwerk der Stadtwerke am Eichelberg. Die Keime sind erledigt. Allerdings wird es einige Zeit dauern, bis auch der letzte Rest an Chlor aus dem Netz gespült ist.

Jetzt ist Schluss mit Chloren des Trinkwassers für alle, die an die sogenannte Eichelberg-Zone angeschlossen sind. Die Stadtwerke teilen am Freitagnachmittag mit, dass das Gesundheitsamt dem Ende der Chlorung zugestimmt habe. Man habe, sagt Stadtwerke-Pressesprecher Jan Koch, „eine Reihe von Null-Proben“ vorweisen können, was schließlich dazu geführt habe, dass man das Chloren einstellen könne. Bis das Wasser aber frei von Chlor ist, werde es einige Tage dauern.

Kontrollen brachten das Problem Anfang November ans Tageslicht

Bei routinemäßigen Kontrollen hatten die Stadtwerke Bayreuth – wie ausführlich berichtet – Anfang November eine Keimbelastung im Trinkwasser festgestellt, mit dem der südöstliche Teil Bayreuths versorgt wird. Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt hatten die Stadtwerke sofort damit begonnen, dem Wasser Chlor beizumischen, um eine gesundheitliche Gefährdung ausschließen zu können, wie Koch schreibt. Bei der umfangreichen Ursachenforschung stellte sich schließlich heraus, dass das Problem in den Filtern des Wasserwerks auf dem Eichelberg lag.

„Leider hat es lange gedauert, bis unsere Filter keinen Befund mehr aufgewiesen haben“, sagt Klaus Markolf, Leiter Netzmanagement bei den Stadtwerken Bayreuth. Das habe an der Tatsache gelegen, dass sich in den Filtern insgesamt 160 Tonnen kleine Jurakalk-Kügelchen mit einer enormen Oberfläche befinden, an der sich potenziell Mikroorganismen anhaften können. „Inzwischen aber können wir dokumentieren, dass unsere Proben über einen längeren Zeitraum keinerlei Nachweise zeigen. Deswegen haben wir heute vom Gesundheitsamt das Go bekommen, dass wir die Chlorung einstellen dürfen.“

Chlor braucht Zeit

Bis auch bei den Verbrauchern kein Chlor mehr riechen zu riechen ist, wenn sie den Wasserhahn aufdrehen, kann es allerdings noch einige Tage dauern, sagt Koch auf Nachfrage. „Wir geben zwar kein neues Chlor mehr zu, aber selbstverständlich befindet sich noch gechlortes Wasser in unserem Rohrleitungsnetz.“

Abkochen hilft

Wie auch in den vergangenen Wochen sei das aber kein Grund zur Beunruhigung: „Wir haben stets die für Chlor gültigen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung eingehalten. Die Konzentration wird jetzt Stück für Stück zurückgehen, weil wir am Eichelberg kein Chlor mehr zugeben“, sagt Markolf. „In jedem Fall kann es bedenkenlos getrunken werden und es ist auch für Babys, Kleinkinder und Schwangere geeignet.“ Wer sich am Chlorgeruch stört, könne nach wie vor das Wasser abkochen.

Über 300 Proben

Die vergangenen Wochen beschreibt Markolf der Mitteilung zufolge „als aufreibend, da rund 300 Proben genommen sowie ausgewertet wurden und im Wasserwerk nahezu jeder Zentimeter unter die Lupe genommen wurde“. Zudem haben die Stadtwerke das betroffene Rohrnetz durchgehend auf den Chlorgehalt hin kontrolliert.

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