Kaufen statt mieten Bayreuth schafft Kita-Container an

Container wie die in der Saas sollen es nicht mehr werden, wenn künftig Container aufgestellt werden müssen, um Platzproblemen in Kitas entgegen zu wirken. Die Stadt will hochwertigere Lösungen anschaffen. Foto: Eric Waha/Eric Waha

Kaufen statt mieten – das wird in Bayreuth künftig die Devise sein, wenn wieder einmal an Kita-Standorten Container gegen den Mangel an Plätzen aufgestellt werden müssen. Der Jugendausschuss befürwortet einen Antrag von Mirko Matros (CSU), allerdings in leicht abgewandelter Form.

 
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Der Antrag ist ein dreiviertel Jahr alt – und von der Aktualität nicht überholt worden, denn: Die Zahl der Kinder, die aktuell noch auf einen Kita- oder Krippenplatz oder einen Hortplatz warten, ist erneut gestiegen. Auf derzeit 262 Kinder. Die einzige Lösung: Container. Und die sollen künftig nicht mehr angemietet, sondern als Mietkauf oder gleich als Kauf angeschafft werden. Das hatte Mirko Matros (CSU) beantragt. Und das beschließt der Jugendausschuss in seiner jüngsten Sitzung auch einstimmig.

Neue Projekte statt Kauf auf Vorrat

Allerdings als leicht abgewandelten Vorschlag der Verwaltung: Man wolle, sagt die Sozialreferentin Manuela Brozat nicht 15 bis 20 Container im Vorgriff anschaffen, sondern „bei jedem weiteren Bedarf an Containerlösungen“ die Möglichkeit der sofortigen Anschaffung oder des Mietkaufs prüfen lassen.

Denn die Zahlen zeigen: Mieten ist nicht nur teuer – aktuell gibt die Stadt für die fünf Container-Standorte in der Saas, am BRK-Kindernest, in der Kita Kreuz, am Kinderhort Lerchenbühl und am Kinderhaus Windrad in Grunau jährlich mehr als 255.000 Euro an Mietkosten aus.

Und: „Die Mietcontainer sind energetisch schlechter als gefordert, da die Vorschriften der Wärmeschutzverordnung bei einer kurzen Mietdauer von zwei Jahren nicht eingehalten werden müssen“, wie Brozat in der Sitzung sagt.

In Bayreuth aber die Regel statt die Ausnahme: Die Container stehen deutlich länger als zwei Jahre, man müsse „mit den genannten Kompromissen“ immer wieder die Standdauer verlängern.

Eine Viertelmillion Euro Mietkosten – pro Jahr

Wie Brozat weiter sagt, habe das Hochbauamt nachgerechnet. Das Ergebnis: Schon nach vier Jahren entsprechen die Mietkosten den Kosten für die Anschaffung hochwertigerer Container. Und trotz der Tatsache, dass weitere Kitas geplant oder gebaut werden, zeichne sich für die kommenden Jahre „ein Fehlbestand an Betreuungsplätzen“ ab – also auch Bedarf für weitere Container. Was die Situation allerdings nicht besser mache, sei die aktuelle hohe Nachfrage und die gestiegenen Preise durch den Krieg in der Ukraine.

Tasdelen: Erwarte Eigeninitiative

Eine Aussage von Mirko Matros fährt Halil Tasdelen (SPD) gewaltig in die Nase. Matros sagt, er sei von einem Mitarbeiter des Hochbauamts „regelrecht angefleht“ worden und habe in der Folge den Antrag gestellt, weil der die Situation mit den Containern und ihrer vergleichsweise schlechten Energiebilanz und den hohen Mietkosten angemahnt habe. Tasdelen sagt frei heraus, „dass solche Vorschläge von der Verwaltung selbe kommen müssen, wenn wir Geld zum Fenster rausschmeißen“. Er erwarte hier Eigeninitiative der Mitarbeiter.

Gilt für neue Projekte

Torsten Lange (BG) sagt, er finde grundsätzlich ein Leasing der Container sinnvoller. An einen von Lange angefragten Austausch der bestehenden Container sei allerdings nicht gedacht, sagt der dritte Bürgermeister Stefan Schuh (JB) als Sitzungsleiter. „Es geht da eher um die neuen Maßnahmen“, die mit anders und besser ausgestatteten Containern angepackt werden sollen – als Überbrückung, bis feste Baumaßnahmen nachziehen können.

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