Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte, dass nach dem Infektionsschutzgesetz bei Verstößen gegen die Ladenöffnungszeiten „Geldbußen, Geldstrafen und auch Freiheitsstrafen“ möglich seien.
Um die Grundversorgung mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Produkten sicherzustellen, weitet Bayern aber die Ladenöffnungszeiten für bestimmte Geschäfte aus: Supermärkte, Lebensmittelgeschäfte, Drogerien, Apotheken, Tankstellen, Banken und einige weitere Geschäfte dürfen unter der Woche nun bis 22 Uhr öffnen und auch sonntags geöffnet haben, dann bis 18 Uhr.
Anders als in anderen Ländern soll es wegen des Coronavirus in Bayern zunächst keine Ausgangssperren geben. Söder appellierte aber an alle Bürger, sich genau zu überlegen, welche Orte man besuchen wolle. „Ich kann nicht versprechen, dass es die letzten Maßnahmen sind“, so der Ministerpräsident. Zugleich betonte er, dass niemand sagen könne, ob die Maßnahmen am Ende den gewünschten Erfolg bringen würden. „Es gibt keine Blaupause, wie es funktionieren kann. (...) Es kann auch noch sehr schlimm werden, aber wir geben uns Mühe.“
Die Zahl der Coronavirus-Infizierten in Bayern hat derweil schon am Montagmorgen die 1000er-Marke überschritten. Am Sonntag waren es 886 Menschen, allein bis Montag um 9 Uhr kamen noch einmal knapp 150 Neuinfektionen hinzu, wie Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) sagte. Damit habe man derzeit 1034 bestätigte Infektionen in Bayern. Wenn es in diesem Tempo weitergehe, könne es sein, dass man am Wochenende bei mehreren Tausend Infizierten angelangt sei. Bis Sonntagabend starben landesweit vier ältere Menschen an Covid-19.
Huml betonte, dass es rund 4000 Intensivbetten in Bayern gebe. In der Regel seien diese zu 80 Prozent ausgelastet. Die Krankenhäuser seien nun aufgerufen, alle Kapazitäten - aber auch ihre technische Ausstattung etwa mit Beatmungsgeräten - zu melden. Ältere Ärzte sollen rekrutiert werden. Im Bedarfsfall sei auch denkbar, dass etwa in Messehallen Sonderkliniken errichtet würden. Um die Kapazitäten zu steigern, könnten auch Abteilungen von Kliniken für Corona-Patienten zusammengelegt werden.