Katastrophe verhindert 15 Hektar Wald bei Stadtsteinach in Flammen

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STADTSTEINACH. Ein Waldbrand zwischen Stadtsteinach und Presseck wurde um ein Haar zum Katastrophenfall. Zahlreiche Flächenbrände hielten die Einsatzkräfte in ganz Oberfranken in Atem.

 
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Hunderte Feuerwehrleute aus dem ganzen Landkreis Kulmbach und aus mehreren Nachbarlandkreisen haben am Donnerstagabend einen Waldbrand bei Römersreuth zwischen Stadtsteinach und Presseck bekämpft. Rund 15 Hektar - ein Feld und ein angrenzendes Waldgebiet - standen in Flammen.

Wegen der großen brennenden Fläche, der Gefahr dass das Feuer sich weiter ausbreitet und der knappen Löschwasserversorgung auf den Höhen des Frankenwaldes hatte der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner Kreisbrandrat Stefan Härtlein zum Einsatzleiter bestellt. "Das bedeutet, wir standen ganz kurz vor der Ausrufung des offiziellen Katastrophenfalls", bestätigte der zuständige Sachgebietsleiter beim Kulmbacher Landratsamt, Erwin Burger. Nach Angaben des Bayreuther Polizeipräsidiums war das Feuer am frühen Abend unter Kontrolle. Die Löscharbeiten würden aber wohl die ganze Nacht über andauern.

Gegen 15 Uhr wurden die Feuerwehren alarmiert. Wo sie hinfahren mussten, war in weitem Umkreis unübersehbar. Eine gewaltige Rauchwolke stieg aus dem betroffenen Waldgebiet auf. Die Lage war alles andere als einfach. Vor allem stellte die Löschwasserversorung die Feuerwehrleute vor Probleme. Zahlreiche Bauern mit Schwemmfässern, die Bauhöfe der umliegenden Gemeinden und auch viele Privatleute halfen mit allen Mitteln, den Brand zu bekämpfen. Der Brand war für die Feuerwehrleute vor allem auch wegen immer wieder auffrischenden Windes eine Herausforderung.

Mit schwerem Gerät wurde eine Schneise geschlagen, damit sich die Flammen nicht weiter ausbreiten konnten. Darauf richtete die Feuerwehr ihr Hauptaugenmerk. "Dadurch ist es uns gelungen, eine echte Katastrophe zu verhindern", lautet die Einschätzung des Einsatzleiters. Sehr hilfreich war auch der Einsatz von zwei Polizeihubschraubern. Einer hatte die Luftaufklärung übernommen, um den Einsatzkräften am Boden mitzuteilen, wo sie ihre Löschangriffe ansetzen mussten. Der andere Hubschrauber flog mit einem Außenbehälter Wasser an den Brandort und warf es dort ab.

Der große Brand bei Römersreuth und zeitgleich ein weiterer Brand eines Mähdreschers und eines Feldes bei Limmersdorf im Landkreis Kulmbach mit geschätzten 230.000 Euro Sachschaden waren nicht die einzigen Flächenbrände am Donnerstag in Oberfranken. Es habe eine zweistellige Zahl an Bränden verteilt über den gesamten Regierungsbezirk gegeben, sagte ein Polizeisprecher in Bayreuth.

In mehreren Fällen seien wahrscheinlich heißgelaufene Maschinen aus der Landwirtschaft Ursache gewesen. In Ebensfeld (Landkreis Lichtenfels) etwa ging ein Mähdrescher in Flammen auf, das Feuer griff auf ein Feld über. In Lisberg (Landkreis Bamberg) brannte ein Traktor mit zwei Anhängern. Andere Brände seien vermutlich durch die anhaltende Trockenheit begünstigt worden, sagte ein Sprecher des Landratsamts Bamberg.

Bei Sinatengrün im Landkreis Wunsiedel gerieten ein Traktor sowie ein mit Stroh beladener Ladewagen und ein Feld in Brand. Die landwirtschaftlichen Maschinen im Wert von rund 150.000 Euro brannten vollständig aus.

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