„Wir sind keine Aktivisten, die etwa dafür kämpfen, dass wir drei heiraten dürfen“, sagt Jeremy. „Uns geht es einzig um den Schutz unserer Kinder. Sie sollen abgesichert sein, wenn einem ihrer Väter etwas zustößt“. Ohne rechtlich anerkannte Elternteile, hätten die Kinder etwa keinen Anspruch auf deren Pension oder Krankenversicherung.
Eine Richterin in San Diego war zunächst skeptisch, das Trio vor Pipers Geburt als rechtmäßige Eltern anzuerkennen. Sie habe Sorge gehabt, einen Präzedenzfall zu schaffen, erzählt Alan. Doch die drei Männer trugen vor Gericht ihr ungewöhnliches Anliegen vor. „Ohne unser persönliches Vorsprechen, hätte sie bestimmt anders entschieden“, davon ist der Psychiater überzeugt. Laut ihrer Anwälte ist es in den USA juristisch beispiellos, dass schon vor der Geburt eines Kindes drei Eltern offiziell anerkannt und amtlich eingetragen wurden.
Auf ihrer Instagramseite posten sie Fotos aus ihrem Alltag
Als Parker geboren wurde, gaben die Behörden dem Throuple für das Dreier-Geburtszertifikat gleich grünes Licht. „Kalifornien ist in so vielen Dingen ein Vorreiter, etwa im Klimaschutz oder in politischen Initiativen“, sagt Ian. Sie hofften, dass ihr Vorbild weltweit etwas bewirken könne. Es helfe zudem, dass sie wirklich keine schrägen Sonderlinge seien, mit Totenkopf-Tätowierungen im Gesicht, witzelt Ian. „Wir haben alle gute Jobs, eine sehr stabile Familie und gehen total in unseren Kindern auf“.
Auf ihrer Instagramseite, mit rund 4000 Followern, posten sie Fotos aus ihrem Alltag: am Stadtrand von San Diego ein großes Haus mit Pool, im Garten Hühner und Hasen, dazu die Hunde Otis und Hazel. Das häufigste Motiv sind die Kinder: Piper beim Zöpfe flechten, Parker Huckepack auf Ians Schulter, die Geschwister in ihren Halloween-Kostümen, als kleiner Drache und Faultier verkleidet.
„Jeder von uns hilft mit, bei allem was anfällt, von Fläschchen geben bis Windeln wechseln“, sagt Alan. Dazu habe jeder Dad besondere Stärken. „Jeremy ist Meister im Frisieren, ich bin oft zum Trösten da, Ian ist immer für Aktivitäten zu haben.“
Die biologische Mutter Meghan ist viel mehr als nur Eizellenspenderin. Sie wohnt an der US-Ostküste, nimmt aber mit Besuchen und über Videoschalten an dem Leben von Piper und Parker teil.
Die Kinder würden mit der ungewöhnlichen Familienkonstellation ganz normal umgehen, sagt das Trio. Sie habe etwas von Mommy Meghan und ein bisschen von Daddy Jeremy, erklärt der Tierpfleger über seine Tochter Piper. „Natürlich weis sie, dass unsere Familie anders ist, aber im Kindergarten erzählt sie stolz, dass sie drei Väter und nicht nur zwei Elternteile hat“, sagt Jeremy.