Kabinettsbeschluss „Click & Collect“ auch bei Bibliotheken

„Click & Collect ist in der Stadtbibliothek bald wieder erlaubt. Foto: Archiv

Derzeit ist es noch untersagt. Doch schon bald soll es wieder erlaubt sein: „Click & Collect“ bei der Stadtbibliothek.

 
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Bayreuth - Seit dem 11. Januar ist im Einzelhandel „Click & Collect“ erlaubt. Man bestellt per Telefon oder online und holt die Ware persönlich in dem Geschäft ab. Möglich ist dies etwa in Buchhandlungen, Schuhgeschäften, Märkten und vielen anderen Läden. Untersagt war diese bislang den Bibliotheken.

Dagegen hatten sich einige Politiker der Grünen, darunter der Bayreuther Landtagsabgeordnete Tim Pargent gewandt. In einem offenen Brief an die Staatsregierung forderten sie, „Click & Collect“ auch für die Büchereien in Bayern nutzbar zu machen. Offenbar wurden sie schnell erhört. An diesem Mittwoch wurde im Kabinett beschlossen, dass „Click & Collect“ bei Büchereien und Bibliotheken in Bayern wieder zugelassen wird. Der genaue Termin, ab dem der Service wieder angeboten wird, steht noch nicht fest.

In dem auch von Tim Pargent unterzeichneten offenen Brief heißt es: „Es gibt keinerlei Gründe, Bibliotheken anders zu behandeln als den Einzelhandel.“ Und weiter: „Entsprechende Hygienekonzepte und weitgehend kontaktlose Abhol-Modelle sind vorhanden und haben sich etwa in Baden-Württemberg und Berlin vielfach bewährt.“ Es sei zynisch die Nutzer öffentlicher Büchereien aufzufordern, ihre Lektüre alternativ im Buchhandel zu kaufen. „Wir fordern die Staatsregierung auf, diesen Konstruktionsfehler bei den aktuellen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie umgehend zu beheben“, heißt es in dem Schreiben.

Bis zu fünf Medien

In der Bayreuther Stadtbibliothek RW21 hat man bereits Erfahrungen mit „Click & Collect“ gesammelt. Allerdings nur an neun Tagen vom 8. bis 17. Dezember. Dann wurde dieser Service im Lockdown verboten. „Das wurde gut angenommen“, sagt Bibliotheksleiter Jörg Weinreich. Bis zu fünf Medien konnten bestellt werden. Diese wurden jeweils in eine Tüte gepackt und den Nutzern an der Eingangstür des Gebäudes ausgehändigt. So könnte man auch künftig verfahren, sobald der genaue Termin feststeht. Und Weinreich versichert: „Wir können die Hygienevorschriften problemlos einhalten.“

Der Vorsitzende des Bayerischen Bibliotheksverbandes (BBV), MdL Gerhard Hopp, begrüßt in einer Mitteilung die Entscheidung des Bayerischen Kabinetts, für Büchereien und Bibliotheken Abholservice im Sinne von „Click & Collect“ unter gleichen Voraussetzung wie beim Einzelhandel zu ermöglichen. „Dies ist ein ganz wichtiger Beitrag, um gerade in diesen Wochen mit der Fortsetzung des Lockdowns Familien, Studenten und Schüler zu unterstützen.“

Ermunterndes Signal

Die Änderung soll zeitnah umgesetzt werden, sodass die öffentlichen und wissenschaftlichen Büchereien und Bibliotheken in Bayern bald wieder Abholdienste anbieten können.

Weiter teilt Hopp mit: „Ich bin davon überzeugt, dass unsere Büchereien und Bibliotheken in Bayern verantwortungsvoll mit „Click & Collect“ umgehen und ihren wertvollen Service für die Nutzer unter hohen Hygieneauflagen anbieten werden. So gelten FFP2-Maskenpflicht für Abholer, Mindestabstand, Hygienekonzepte sowie die Vermeidung der Ansammlung von Wartenden.“ Mit diesem ermutigenden Signal werde man einen Beitrag dafür leisten, dass der Zusammenhalt in der Pandemie erhalten bleibe.

Eigentlich wollte die Stadtbibliothek Bayreuth noch ein ganz anderes Signal senden. Denn in diesem Jahr steht die 100-Jahr-Feier an. Die Corona-Pandemie wird aber auch hier für Verschiebungen sorgen. Das Programm wird noch bekannt gegeben.

Wer auch im Lockdown ohne „Click & Collect“ Medien der Stadtbibliothek nutzen möchte, kann sich über die Homepage zumindest e-books ausleihen. Dies wird laut Weinreich von Jahr zu Jahr stärker in Anspruch genommen.

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