Jugendkulturzentrum Gert-Dieter Meier folgt auf Klaus Klötzer

Nach 14 Jahren tritt Klaus Klötzer (rechts) ab. Foto: Roman Kocholl

Am Ende gab es einen Blumenstrauß und eine Flasche Wein: Für Klaus Klötzer war es die letzte Mitgliederversammlung als Vorsitzender des Trägervereins im Jugendkulturzentrum Bayreuth. Nach 14 Jahren mit Höhen und Tiefen übergab er am Donnerstag den Stab an seinen Nachfolger Gert-Dieter Meier, der von den Mitgliedern einstimmig gewählt wurde.

 
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„Ich bin stolz, hier antreten zu können“, sagte der 65-jährige Meier, der für „Die Unabhängigen“ im Bayreuther Stadtrat sitzt und als Journalist tätig ist. „Ich sehe das Zentrum als Juwel in dieser Stadt an“, betonte der neue Vorsitzende in seiner kurzen Vorstellung vor der Wahl. Diese war reine Formsache. Meier war der einzige Kandidat.

Dass er das Amt in rauen Zeiten übernimmt, wurde noch einmal klar, als Klaus Klötzer in seinem letzten Bericht als Vorsitzender auf seine Amtszeit zurückblickte, in der der Verein gewaltige Erschütterungen zu verkraften hatte. Klötzer sprach denn auch von guten und schlechten Zeiten. Als erfreulich verbuchte er die Generalsanierung des Hauses im Jahr 2013 mit einer Gesamtsumme von mehr als sechs Millionen Euro. Bereits 2014 habe man mehr als 40 000 Besucher bei 550 Belegungen verzeichnet. Der Aufschwung setzte sich bis 2017 fort. Dann schlug gewissermaßen eine Bombe ein.

Betrugsfall wurde zum Politikum

Wie mehrfach berichtet, musste sich die frühere Geschäftsführerin des Zentrums wegen Veruntreuung von rund 180 000 Euro vor dem Bayreuther Amtsgericht verantworten. Sie erhielt eine Bewährungsstrafe. Der Betrugsfall ist damals auch im Stadtrat zum Politikum geworden. Die BG-Fraktion warft den Zentrums-Verantwortlichen vor, nicht rechtzeitig informiert zu haben. In der Mitgliederversammlung am Donnerstag sagte Klötzer dazu: „Die Vorgänge um die Geschäftsführerin, aber vor allem die danach folgenden überaus schmerzlichen Angriff durch einzelne Mitglieder der Bayreuther Gemeinschaft, der Grünen und vor allem durch die damalige Oberbürgermeisterin haben uns und vor allem dem Vorsitzenden bisweilen sehr zugesetzt.“

Am Schluss seines Berichts war Klötzer freilich um Harmonie bemüht. „Am Ende ist alles gut“, sagte der scheidende Vorsitzende. Dabei ist der Fall noch lange nicht abgeschlossen. Klötzer selbst betonte, dass man in Folge der Veruntreuung „zum heutigen Stand gerade mal noch etwa 50 000 Euro abzuarbeiten“ habe.

Gerade mal.

Minus von 9000 Euro

Diese Bürde hat nun Gert-Dieter Meier mit seinem für drei Jahre gewählten Vorstand zu tragen. Dieser setzt sich so zusammen: Stellvertretende Vorsitzende: Nicolaus Richter und Wolfgang Richter; Schatzmeister: Harald Thyroff; Schriftführerin: Jutta Bühl; Revisoren: Anton Fuchs und Bernd Schwankl, der allerdings nicht anwesend war und folglich die Wahl auch noch nicht annehmen konnte. Beisitzer: Stefan Specht, Christoph Rabenstein, Rosina Heim und Laurens von Assel.

Das Jahresergebnis 2020 weist ein Minus von 9000 Euro auf. Gleichwohl wurde dem alten Vorstand Entlastung erteilt.

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