Die brutalsten Schläge treffen unverhofft. Sie kommen aus dem Nichts und zerstören alles. Über fünf Stunden dauert die Partie zwischen dem chinesischen Titelverteidiger Ding Liren und seinem indischen Herausforderer Dommaraju Gukesh bereits. Es ist die 14. und letzte Partie der Schach-Weltmeisterschaft in Singapur. Eigentlich ist die Schlacht schon geschlagen. Alle Stürme sind überstanden, alle Untiefen umschifft. Das Brett ist ziemlich leer, die Stellung ausgeglichen. Der Rest sollte ein rasches Unentschieden sein. Dann wäre an diesem Freitag ein Tie-Break mit drastisch verkürzter Bedenkzeit fällig gewesen. Das Elfmeterschießen des Schachs sozusagen.