Johannisfeuer Abbrennen in Sicherheit

Von Julian Seiferth
Das Johannisfeuer vom vergangenen Wochenende in Bronn: Die Veranstalter der in dieser Woche anstehenden Sonnenwendfeste hoffen, dass es bei ihnen ähnlich gut läuft. Foto: red Quelle: Unbekannt

PEGNITZ/AUERBACH. Am Wochenende ist es wieder soweit: Fast überall in der Region werden Johannisfeuer entzündet – mitten in das heiße, trockene Wetter hinein. Für das Fest gibt es klare Vorschriften.

 
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Dabei steht das Fest im Zusammenhang mit einem Tag, der erst Anfang nächster Woche stattfindet. Der Johannistag als das Fest der Geburt des Täufers Johannes wird vor allem in der katholischen Kirche gefeiert – aber erst am 24. Juni, also am kommenden Dienstag.

Längster Tag des Jahres

Passender ist deshalb der Begriff Sonnenwendfeuer. Wenige Minuten vor sechs Uhr am Abend, genauer gesagt um 17.54 Uhr, erreicht die Sonne den nördlichen Wendekreis. Der 21. Juni, an dem viele Gemeinden ihre Sonnenwendfeuer entzünden, ist damit der längste Tag des Jahres.

Entscheidung je nach Wetterlage

Zur Feier des Tages werden traditionell große Feuer abgebrannt. „Ob das Abbrennen der Johannisfeuer möglich ist, muss immer relativ kurzfristig, je nach Wetterlage entschieden werden“, sagt Tanja Tauber vom Ordnungsamt in Auerbach. „Hier erfolgt im Zweifelsfall ein enger Austausch mit der Feuerwehrführung, aber auch den örtlichen Kommandanten.“

Umwelt- und Tierschutz

Als Brennstoff ist nur naturbelassenes Holz zugelassen. Das Abbrennen von Müll wie Altreifen, Kunststoffen oder behandelten Hölzern sei strengstens verboten, so Tauber. Und: „Das Holz muss grundsätzlich so kurzfristig wie möglich aufgeschlichtet werden“, erklärt der Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab. Dies diene dem Schutz wilder Tiere, die sich teilweise in länger aufgeschichteten Holzhaufen einnisten. Diese müssten rechtzeitig umgeschichtet werden.

Regen beruhigt die Lage

Die Feuer müssen nicht angemeldet werden, wenn sie mindestens 100 Meter entfernt vom nächsten Waldgebiet entfacht werden. Allerdings werden sie laut Stefan Pickelmann von der Verwaltungsgemeinschaft Betzenstein meistens in der Nähe eines Waldes entzündet. Dies ist dann mit verschiedenen Auflagen verbunden: Ein spatentiefer Graben um die Feuerstelle, das Löschen des Feuers bei starken Winden oder die ständige Überwachung der Feuerstelle durch mindestens zwei Personen sind nur einige davon.

Bezüglich der Hitzewoche ist Pickelmann optimistisch: „Aktuell ist die Waldbrandgefahr sehr niedrig, bis zum Mittwoch steigt sie jedoch auf Stufe vier.“ Der Regen ab Donnerstag werde allerdings wieder für Entspannung sorgen.

Pegnitzer Feuerwehr nicht beunruhigt

Das Wetter sorgt auch bei der Feuerwehr in Pegnitz nicht für Unruhe, wie der stellvertretende Kommandant Timo Pohl sagt: „Wir bereiten uns nicht besonders auf dieses Wochenende vor.“ Bei den Festen sei es in der Regel so, dass die Veranstalter selbst die Vorkehrungen treffen. „Das machen die meistens auch.“ In Pegnitz habe es in der Vergangenheit kaum Zwischenfälle gegeben, lediglich ein Mal habe ein Baum Feuer gefangen. „Da wurde der Sicherheitsabstand nicht eingehalten“, erklärt Pohl. Dass für das Wochenende möglicherweise Regen vorhergesagt ist, ändert nichts an seiner Einschätzung: „Wir sind am Wochenende hier in der Wache auf Bereitschaft.“

Der Regen verdampft

Der Regen muss nicht zwingend ein Faktor für die Sicherheit eines Johannisfestes sein. Das beweist eine Geschichte die Alexander Lehner erzählt. Lehner ist Kommandant der Feuerwehr in Bronn, wo das Sonnenwendfeuer bereits am vergangenen Wochenende stattfand. „Nachts gegen halb drei hat es angefangen zu regnen.“ Der Effekt auf die Flammen? Gleich Null. „Das hat dem Feuer nichts ausgemacht. Es war so heiß, dass das Wasser nicht in die Nähe des Feuers kam. Vorher ist der Regen verdampft.“

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