In den vergangenen Jahren sinkt die Zahl der Hosentaschenanrufe
Aber auch ein in der Hosentasche eingeklemmtes Handy liest den Dauerdruck auf seinem Display manchmal als Notfall und legt selbstständig mit der 112 los. Diese mehrern Dutzend Fehlnotrufe in der Leitstelle kann man aber verkraften, sagt Markus Ruckdeschel. Sie sind zwar störend, wenn gerade ein F16-Jet bei Engelmannsreuth in den Wald stürzt, aber er will deshalb keinen Appell an die Handyfirmen richten, etwas zu ändern. „Es passt, wie es ist.“
Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Die Tendenz ist rückläufig. Von durchschnittlich 39 Fehlanrufen pro Tag im Jahr 2012 sank die Zahl der Hosentaschenanrufe kontinuierlich auf 28 im Jahr 2015. Bei steigender Zahl von Smartphones ein Indiz dafür, dass sie weniger anruflustig sind als alte Tastenhandys. Auffällig ist aber, dass die Zahl der Irrläufer im Sommer immer steigt. "Weil die Leute dann aktiver sind", sagt Ruckdeschel. Beim Spazierengehen, Radfahren, Joggen - das Handy in einer engen Tasche. Und schon steigt die Wahrscheinlichkeit, versehentlich die 112 zu wählen.
Früher gab es öfter Mal Flohmarktgespräche mit der Leitstelle
Es sei aber alles besser geworden im Vergleich zu jenen Zeiten, als ein Handy sogar ohne SIM-Karte für Notrufe funktionierte. „Da haben wir regelmäßig Flohmarkt-Gespräche geführt, weil am Flohmarkttisch fünf alte Handys herumlagen und jeder mit der 112 probieren wollte, ob sie noch gehen", sagt Ruckdeschel. Wenn aber ein Handy in der Leitstelle anklingelt, kann es problemlos zurückverfolgt werden. Die letzte Vermittlungsstelle sorgt dafür, dass die Nummer angezeigt wird, auch wenn sie eigentlich unterdrückt ist.