Im Sinne einer schnellen und effizienten Hilfeleistung wurde das Angebot nun erweitert. In Zusammenarbeit mit vielen Helfern, so der Initiator und Promotor des Projekts, Markus Ruckdeschel, wie dem Zweckverband für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung (ZRF), der ILS Bayreuth/Kulmbach und dem Bayerischen Roten Kreuz hat das „Team Bayern“ ein System zur Laienreanimation nach Vorbild des Team Österreich (ÖRK) entwickelt. Freiwillige Helfer im Netzwerk können fortan auch als sogenannte „Team Bayern Lebensretter“ noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes bei einem Notfall wichtige Erste-Hilfe in Form von Wiederbelebungsmaßnahmen leisten.
Mitmachen kann jeder
Mitmachen kann jeder. Vor allem diejenigen, die ungebunden sind, aber strukturiert und organisiert helfen wollen. „Jeder, der sich das zutraut - ganz nach seinen Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten“, so Lisa Neumeier. Voraussetzung ist ein neunstündiger Erste-Hilfe-Kurs nicht älter als zwei Jahre oder eine höherwertigere Ausbildung. Zum anderen natürlich Sanitäter, Rettungsdienstmitarbeiter, Betriebssanitäter, Feuerwehrleute mit entsprechender Ausbildung und Ärzte und pflegerisches Personal mit entsprechender Qualifikation.
Triebfeder sei die Vision gewesen, jeden Kreislaufstillstand innerhalb von sechs Minuten zu erreichen, so Neumeier weiter. „Das Potenzial der Menschen, die bereit sind, bei einem Kreislaufstillstand zu helfen, macht diese Vision realisierbar“, meinte sie. Neumeier verwies auf das „Erfolgsmodell Österreich“, wo der Beginn der Wiederbelebung innerhalb von sechs Minuten von zehn auf 50 Prozent gesteigert werden konnte.
Anleitung zur Herzdruckmassage
Wie läuft das ganze ab? Interessierte registrieren sich bei der „Team Bayern Lebensretter“-App. Bei einem Notfall im Umkreis von 400 Metern des Helfers wird dieser alarmiert. Der Helfer entscheidet, ob er bereit ist, zu übernehmen. Dann erhält er eine Wegbeschreibung mit den Standortdaten des Patienten und des nächstgelegenen Defis. Über die App erhält er auch eine Anleitung zur Herzdruckmassage und die richtige Taktgebung für die Reanimation. Über die App kann sich der Helfer auch mit der Leitstelle verbinden lassen und weitere Infos holen.
Die Anwendung sei sicher und datenschutzkonform, so Neumeier. Die Einsatzdaten (Notfallstelle und -adresse) würden nur die Helfer erhalten, die auch tatsächlich zum Einsatz kommen. Weitere Daten würden die ILS nicht verlassen. Die Einsätze würden auch dokumentiert und seien jederzeit nachvollziehbar. „Team Bayern kümmere sich auch um eine erforderliche Nachsorge“, so Neumeier.