Die Fotos dürfen auch noch kommen
Packungen von Druckerpapier regen zum Nachdenken übers papierlose Büro an. Als Kontrast zum glatten, einheitlichen, gesichtslosen Papierprodukt hat die Künstlerin ein Stück Baum, charaktervoll zerfurcht, hinzugefügt. Ein Punching Ball lädt zum Losdreschen ein, bis man feststellt, dass es sich um den Erdball handelt. Tückischerweise fehlt das „Nicht berühren“-Schild. In einem Video hat Fredac den Exodus der Gegenstände inszeniert. Das ist eine schöne und kurzweilige Choreografie, man darf raten, was als letztes liegen bleibt. Und welche Farbe das Auto der Künstlerin hat. „Ich glaube nicht, dass es etwas bringt, wenn man den Menschen ein schlechtes Gewissen einredet“, sagt Jeanne Fredac. „Man kommt mit Humor viel weiter.“ Das stimmt. Und ganz besonders weit kommt man womöglich mit Bildern pittoresker Morbidität und würdevollen Verfalls. Im Kabinett ist auch der Katalog „Verlassene Orte“ zu finden. Man blättert drin und sieht Bilder, die sich in ihrer Qualität vom üblichen Ruinen-Porno weit abheben. Also, diese Fotos von Frau Fredac würde man gerne auch noch mal in Bayreuth sehen.