Israel kappt zeitweilig Stromversorgung zu Palästinenserstädten

Israel hat die Stromversorgung zweier Palästinenserstädte im nördlichen Westjordanland am Montag als Warnung zeitweilig unterbrochen. Die Städte Dschenin und Nablus seien 45 Minuten ohne Strom gewesen, berichteten israelische Medien. Hintergrund der Maßnahme seien Schulden der Palästinenserbehörde bei der israelischen Elektrizitätsgesellschaft in Höhe von 1,9 Milliarden Schekel (436 Millionen Euro).

Die Palästinenserbehörde hatte zuletzt mit finanziellen Engpässen zu kämpfen. Israel hält seit Jahresbeginn Steuergelder in Höhe von monatlich etwa 500 Millionen Schekel (114 Millionen Euro) zurück, die den Palästinensern zustehen. Es handelt sich um eine Strafmaßnahme als Reaktion auf den Antrag des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas, dem Internationalen Strafgerichtshof beizutreten.

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Abbas hat „harte Schritte“ angekündigt, sollte Israel die Gelder nicht überweisen. Auch US-Außenminister John Kerry hat davor gewarnt, die Palästinenserbehörde könnte angesichts der Geldknappheit zusammenbrechen oder die Sicherheitszusammenarbeit mit Israel stoppen.

dpa